24.08.2018

Dank der Nachbarn kein Wassermangel mehr

Immer wieder herrschte in Walzenhausen Wasserknappheit. Weil die Nachbargemeinde St. Margrethen reiches Grundwasservorkommen hatte, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg mit den Rheintalern verhandelt. Mit Erfolg, wird doch seit August 1948 Wasser nach Walzenhausen hochgepumpt.«Dadurch können unsere Bedürfnisse auch in diesem heissen Sommer gedeckt werden», sagt Walzenhausens Wasserwart Peter Schmid. 2017 beförderten die ob St. Margrethen gelegenen Pumpwerke Käsgaden und Apfelberg 161020 Kubikmeter Wasser nach Walzenhausen.Ende 1890er-Jahre wurde in Walzenhausen die Realisierung einer zeitgemässen Wasserversorgung zum Thema. 1901 wurden das erste Wasserreservoir und die ersten Leitungen in Betrieb genommen. Später wurden zusätzliche Reservoirs und Leitungen erstellt und neue Quellen erschlossen. Trotzdem kam es Anfang der 1940er-Jahre zu regelmässigen Versorgungsengpässen.1943 geisselte Kurhaus-Direktor Max Käch die «lausige» Wasserversorgung mit scharfen Worten, und als der heisse und trockene Sommer 1947 die Situation verschärfte, pumpte die Gemeinde mit der Motorspritze der Feuerwehr Wasser ins hoteleigene Reservoir. Als dann der in Walzenhausen wohnhafte Ausserrhoder Regierungsrat Peter Flisch die Wassernot anprangerte, kam Bewegung in die Sache. Die Verhandlungen mit St. Margrethen wurden intensiviert. Das vom Rheinecker Ingenieur Züllig ausgearbeitete Projekt zur Wasserversorgung rechnete mit 100000 Franken für Pumpwerk und Transportleitung und 75000 Franken Betriebskosten jährlich. Die Walzenhauser Volksabstimmung fand 1947 statt, und der Wasserbezug von St. Margrethen wurde klar gutgeheissen.Walzenhausens Wasser-Wahrzeichen ist der Brunnen auf dem Kirchplatz. Er wurde 1928 von der Stickereifabrikantengattin Aline Bärlocher-Blatter gestiftet. Gespiesen wird der Brunnen mit Quellwasser, das in den Schüchter-Waldungen ob dem Weiler Güetli entspringt. (egb)

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