08.04.2018

Damit im Einsatz nichts geschieht

Am Samstag waren die Offiziere und Verkehrsdienste der vier Feuerwehren im Unterrheintal zu einem Weiterbildungstag aufgeboten. Im Vordergrund stand, den Blick für die Sicherheit zu schärfen.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Max TinnerFeuerwehroffiziere schicken ihre Leute buchstäblich ins Feuer. Oder in andere Gefahrensituationen. Es liegt aber auch in ihrer Verantwortung, ein Auge auf die drohenden Gefahren zu haben und den Einsatzplatz so einzurichten und ihre Leute so einzusetzen, dass ihnen nichts geschieht. Es liegt auf der Hand: Der Blick für Gefahren muss geschärft werden. Genau dies war das Ziel des Weiterbildungstags, zu dem der Feuerwehrverband Unterrheintal die Offiziere seiner vier Mitgliedsfeuerwehren Mittelrheintal, Berneck-Au-Heerbrugg, St. Margrethen und Rhein­eck-Thal-Lutzenberg auf letzten Samstag nach Rheineck und Thal aufgeboten hat.Weil die Situation in jedem Einsatz eine andere ist, ging man das Thema zunächst allgemein an. Man machte sich Gedanken zur Bildung von Zonen unterschiedlicher Gefahrenstufen und überlegte sich, was zur Umsetzung dieses Konzepts am Einsatzort nötig ist. Etwas detaillierter betrachtete man dies für den Fall eines Chemieunglücks.Auch die Organisation der Atemschutzhygiene im eigenen Feuerwehrdepot wurde überdacht. Hier will man künftig noch konsequenter darauf achten, dass keine kontaminierten Geräte oder Bekleidungen in Räume mit bereits gereinigtem Material gelangen, um eine Verschleppung von Schadstoffen zu vermeiden.Die unsichtbare Gefahr – die ElektrizitätBesonderes Augenmerk richtete man an der diesjährigen Offiziersweiterbildung auf die Gefahr, die von Geräten und Lei­tungen ausgeht, die unter Strom stehen. Weil die Rheintaler Feuerwehren immer wieder aufgeboten werden, um überschwemmte Keller auszupumpen, und dort nicht selten Elek­trogeräte angeschlossen sind, seien dies Waschmaschinen, Sicherungstableaus oder zunehmend Wechselrichter von Fotovoltaikanlagen, besteht hier ein erhebliches Risiko. «Umso mehr, als man den Strom nicht sieht», erklärt Corinne Epple, die Technische Leiterin des Kurstags. Den Feuerwehren steht ein neues Gerät zur Verfügung, das ihnen in solchen Situationen hilft. Es wird Aufgabe der Feuerwehroffiziere sein, die Leute, die sie zum Kellerauspumpen einsetzen, anzuweisen, dieses Gerät dabeizuhaben und es auch zu nutzen, bevor sie auch nur einen Fuss ins Wasser setzen.Verkehrsdienstler: Unterschätzte SpezialistenNebst den Offizieren hat Kurskommandant Markus Köppel auch die Verkehrsdienstler zur Weiterbildung aufgeboten. Nach einer Trockenübungssequenz unter Anleitung von Marcel Moser von der Verkehrspolizei der Kantonspolizei St. Gallen regelten die Feuerwehrleute am Samstag unter anderem längere Zeit die viel befahrene Kreuzung beim Rheinecker «Hecht» und den Hundertwasser-Kreisel in Altenrhein. Ausserdem stand die Organisation von Umleitungen und Einbahnregelungen auf dem Ausbildungsprogramm.Der Verkehrsdienst werde oft belächelt, sagt Corinne Epple. Doch damit tue man diesen Spezialisten unrecht, betont sie: «Der Verkehrsdienst ist ungemein wichtig – im Ernstfall hält er den Kameradinnen und Kameraden am Ereignisort nämlich den Rücken frei.»

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