10.12.2020

«Damals waren wir Helden»

Peter Zellweger hat es geschafft: Sein Buch über die erfolgreichste Zeit in der Geschichte des FC Altstätten ist fertig.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Als sein Projekt Anfang August öffentlich vorgestellt wurde, ging er noch von etwa 130 Seiten aus. Nun sind es etwa hundert mehr.Der «unerschütterliche Fan», wie Peter Zellweger im Zeitungsbeitrag vom 8. August bezeichnet wird, hat eine Herkulesaufgabe vollbracht. Von der grossen Archivarbeit abgesehen, hat er in seiner Freizeit bestimmt 250 Stunden für die Arbeit am Computer aufgewendet.Im Februar hatte er noch an hundert Seiten gedacht und mit der Arbeit am Buch über die glorreiche Zeit des FC Altstätten begonnen. Die Vorstellung seines Projekts durch «Rheintaler», «Rheintalische Volkszeitung» und rheintaler.ch vor vier Monaten führten zu neuen Kontakten und zusätzlichem Bildmaterial. Ausserdem hatte der Altstätter Fan fortlaufend neue Ideen.Es ist ein Buch für lustvolles SchmökernSicher zehnmal hat Peter Zellweger das Konzept geändert oder angepasst, doch irgendwann war einfach aufzuhören. Er musste sich zwingen, zu einem Schluss zu kommen. Das Buch mit dem Titel «Damals waren wir Helden» beschreibt die Spitzenzeit des Clubs um 1980, als die Mannschaft in der ersten Liga landesweit Aufsehen erregte und sogar eine Saison lang der damaligen Nationalliga B angehörte.Peter Zellweger spricht von der «erfolgreichsten Ära des Rheintaler Fussballs».Auf dem Titelblatt werden Leser und Leserin direkt angesprochen: «Komm mit auf eine Reise in die Vergangenheit. In eine Zeit, als im Rheintaler Fussball die Geschichte neu geschrieben wurde.»Das Werk ist ein richtiges Schmökerbuch. Es ist reich an Porträtfotos, Stimmungsbildern, Kampfszenen, Tabellen, hervorgehobenen Zusatztexten, Zeitungsausschnitten, Erinnerungen.Topskorer von einst reitet leidenschaftlichDie Leserschaft begegnet den einstigen «FCA-Helden», die in dem Buch zu Wort kommen. Linus Moser, der ehemalige Libero, begrüsst in seinem Coiffeursalon immer noch Fussballer, Veteranen und Fans von damals. Der sechzigjährige Felix Buschor sagt über René Rieser, die Torhüterlegende, er sei ihm ein grosses Vorbild gewesen, stets sei Rieser «motiviert und top vorbereitet» zum Spiel erschienen. Über den früheren Ausnahmestürmer und Topskorer Theo Stieger ist zu erfahren, dass er heute ein passionierter Reiter ist und er sein Hobby zusammen mit seinen Töchtern geniesst. Auf dem Fussballfeld, schreibt Zellweger, habe Stieger die Fähigkeit gehabt, Freistossbälle so zu treffen, dass sie nicht nur sehr präzise, sondern auch mit grosser Wucht aufs gegnerische Tor geflogen kamen.Witziges und Interessantes erlebtBei seiner Arbeit hat Peter Zellweger viel Interessantes, Kurioses und Witziges erlebt. Heinz Gebert, der auskunftsfreudige ehemalige Sportchef des FCA, habe zwei Ordner aus der Nati-B-Zeit vorgelegt. In diesen Unterlagen seien alle Auswechslungen minutiös aufgeführt, was wichtig für die Abrechnung am Ende Saison gewesen sei; den Spielern wurde ja eine Punkteprämie ausgezahlt.Einen wichtigen Spieler aus glorreicher Zeit, Mario Weishaupt, hatte Peter Zellweger während Wochen vergeblich zu erreichen versucht. Einen Tag, nachdem das Buch in Druck gegangen war, meldete sich der in Oberriet lebende Rentner bei ihm.Nicht nur seien alle ehemaligen FCA-Spieler und Verantwortlichen sofort bereit gewesen, über früher zu reden; es sei zudem «erstaunlich, wie präsent die alten Zeiten nach wie vor bei allen sind». Das freut sicher die Fans, denen eines der insgesamt elf Kapitel gewidmet ist.Zu Wort kommt mit Christof Ritter ein einstiger Nachwuchsspieler, der es bis zum A-Junior brachte und der – auch vier Jahrzehnte nach der besten Zeit des Clubs – noch immer regelmässig auf dem Fussballplatz anzutreffen ist.Das gilt auch für Peter Zellweger, der von seinem Buch 200 Exemplare drucken liess.Zu haben ist das Werk, das 48 Franken kostet, ab Samstag, 12. Dezember, beim Autor (zellwe ger.p.f@gmail.com) sowie in drei Altstätter Läden, die in besonderer Weise mit dem FCA verbunden sind: Franz Götz von der gleichnamigen Bijouterie war lange Fussballberichterstatter und unterstützte den Club auch auf andere Weise. Urs Steiger vom Reisetreff Steiger engagierte sich ebenfalls stark für den Verein, und sein Sohn Kevin spielt seit Jahren in der ersten Mannschaft. Auch bei Kühnis Optik ist das Buch erhältlich, was Peter Zellweger mit der generell grossen Nähe des Geschäfts zum Rheintaler Sport begründet.Gert Bruderer

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.