Gartentipp 01.09.2024

Dahlie oder Georgine, die Pflanze mit unterschiedlichen Namen

Kürzlich stiess ich in einem Pflanzenbuch von 1940 auf eine mir neue Pflanzenart, die Georgine. Das Suchen im Internet bestätigte mir, dass es sich nur um eine simple Dahlie handelt. Die Knollen kann man übrigens kochen, braten oder backen.

Von Bert Stankowski, Weisslingen
aktualisiert am 01.09.2024

Beide Namen sind wohl richtig, aber, der als Dahlie hat sich durchgesetzt. Georgine, ein ehemals vergebener Name, der seine Gültigkeit als wissenschaftliche Bezeichnung verloren hat.

Wie kam die Georgine nach Europa und warum wechselte sie ihren Namen? Nun da muss man erst einmal die Nomenklaturregeln kennen, also den Weg einer Namensgebung für Tiere und Pflanzen.

Als Nomenklatur bezeichnet man in der Biologie die wis­senschaftliche Benennung der Lebewesen. Sie stellt die Basis einer verständlichen Diskussion über Organismen dar, egal ob die sich Unterhaltenden dieselbe Sprache reden oder nicht. Alle Nationalitäten verwenden für die Dahlie denselben lateinischen Namen, nämlich «Dahlia» und die Artbezeichnung «variabilis». Diese binäre Nomenklatur machte Carl von Linné in seinem Buch im Jahr 1753 publik, wo er dem Gattungsnamen nur noch einen Artnamen beifügte.

Warum hat die Dahlie noch den Namen Georgine? Dieser veraltete, ganz am Anfang vergebene Name, wurde im 18. Jahrhundert an eine herrliche Blumenfamilie in Mexico vergeben. Damals wurde sie zu Ehren eines Schülers von Linné, Anders Dahl, also Dahlia genannt.

Dahlienknollen und -blüten sind essbar

Er war ein bedeutender Naturforscher seiner Zeit. Leider wurden Pflanzen, die 1804 aus Samen nach Berlin kamen, anders benannt. Dies zu Ehren des Petersburger Botanikers Johann Georgi. Als man darauf aufmerksam wurde, durfte nur noch der ältere Name verwendet werden. Alle Gärtnerinnen und Gärtner mussten neue Namen lernen. Mühsam! Übrigens: Haben Sie gewusst, dass Dahlienknollen und -blüten essbar sind und in der Küche verwendet werden? Die Knollen kann man kochen, braten oder backen. Ihr Geschmack wird mit Kartoffeln und Topinambur verglichen, vielleicht ist er etwas süsslicher. Die indigenen Völker in Mexiko und Mittelamerika lieben sie. Auch die Blütenblätter werden zur Dekoration von Speisen und Salaten verwendet. Ausprobieren geht über Studieren.

Hinweis
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