15.10.2021

Cyclocrosserin Neff: Vierter Platz und Schlammschlacht

Mountainbike-Olympiasiegerin Jolanda Neff aus Thal bestreitet derzeit die drei Rennen in den USA zum Auftakt des Radquer- Weltcups.

Von ys
aktualisiert am 03.11.2022
Im ersten Rennen in Waterloo (Wisconsin) fuhr sie von der vierten Startreihe auf den vierten Rang, drei Tage später musste sich die 28-Jährige im Schlamm in Fayeteville (Arkansas) mit dem zwölften Rang begnügen. Am Sonntag (um 22.45 Uhr MEZ) findet in Iowa das dritte und letzte Rennen in Nordamerika statt.Das erste Weltcuprennen der Cyclocross-Saison fand auf dem Firmengelände von Jolanda Neffs Arbeitgeber statt. Auf dem Trek Factory Hill gewann die Thalerin ein kleineres Rennen zwei Tage vor dem Weltcup. Auch gegen stärkere Konkurrenz – ausser Ceyline del Carmen Alvarado war die gesamte Weltelite am Start – konnte sich Jolanda Neff vorne einreihen. Obschon sie aus der vierten Startreihe viel Energie mit Überholen verpuffte, schaffte Neff den Anschluss an die Spitzengruppe.Ob Bike, Quer oder Strasse – Neff gehört zu den BestenDabei kam ihr entgegen, dass sich die zwei Niederländerinnen Lucinda Brand und Marianne Vos vorne nicht einig waren, weshalb ihre vorher gestürzte Landsfrau Denise Betsema und eine Gruppe mit Neff aufschliessen konnten. Vor der letzten Runde setzten sich die drei Niederländerinnen und Jolanda Neff von den übrigen Konkurrentinnen ab. Die Thalerin konnte mit den besten Niederländerinnen mithalten, die im Frauenradsport und erst recht im Cyclocross das Mass aller Dinge sind. Ein Unterschied zu den Querspezialistinnen zeigte sich nur in den Laufpassagen, in denen Neff ihr Velo meist schob statt es zu schultern. Das kostete wohl mehr Kraft, ein direkter Zeitverlust resultierte daraus aber nicht. Ausser in der letzten Runde: Weil Jolanda Neff nach der Laufpassage einen zu schweren Gang eingelegt hatte, musste sie ihre Begleiterinnen ziehen lassen. Den Sieg holte sich Altmeisterin Vos vor Brand. Neff ärgerte sich über den knapp verpassten Podestplatz, konnte sich aber insgesamt über ein sehr gelungenes Rennen freuen. Die Mountainbike-Olympiasiegerin hat wieder mal gezeigt, welch aussergewöhnliche Radsportlerin sie ist: Sie kann nicht nur in ihrer bevorzugten Disziplin mit den Besten mithalten, das zeig­-te sie auch schon in Strassen­rennen.Radquer-Spezialistinnen erholen sich schnellerDie gelernten Cyclocrosserinnen sind eher gewohnt, sich schnell von einem Effort zu erholen. Das zeigte sich drei Tage später in Fayteville. Das Wetter war wie in einem belgischen Querrennen – regnerisch mit entsprechend schlammigem Un­tergrund. Nach einer halben Runde waren die Trikots der Fahrerinnen nicht mehr zu erkennen. Die diesmal aus der ersten Reihe startende Jolanda Neff setzte sich an die Spitze, musste aber bald erkennen, dass sie diesmal mit Brand, Vos und Betsema nicht mithalten konnte: «Ich hatte mich vom Rennen vor nur drei Tagen noch nicht erholt», sagte sie, ein weiteres Topresultat lag so nicht drin: «Aber ich hatte Spass am Herumrutschen und Spielen im Schlamm.»Das dritte und letzte Weltcuprennen in den USA findet am Sonntag in Iowa City statt – wenn sich Jolanda Neff bis dann erholt hat, wird sie wieder den Niederländerinnen das Leben schwer machen.

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