So hat Werner Rüegg sich die Saisoneröffnung der Badi Heiden wohl nicht vorgestellt. Aufgrund des Coronavirus verzögert sich die Türöffnung für die Öffentlichkeit. Trotzdem: «Wir haben die Anlage so vorbereitet, dass wir termingerecht öffnen hätten können», sagt Badi-Präsident Rüegg. Das Freibad darf ab dem 11. Mai Badegäste empfangen. Zwei Tage nach dem ursprünglich geplanten Datum. «Allerdings gilt diese Öffnung nur für das Schulschwimmen sowie das Sportschwimmen von Vereinen mit maximal fünf Personen pro zwei Bahnen», fügt Rüegg an. Auch Aquafit im Sprungbecken sei zulässig, allerdings ebenfalls nur mit maximal fünf Personen. Diese begrenzte Anzahl beinhaltet auch stets die Instruktoren. Alle anderen Badi-Gäste müssen sich bis zum voraussichtlichen Eröffnungstermin am 8. Juni gedulden. Die Verzögerung der Badi-Eröffnung trifft in Heiden zehn Personen sowie den Verantwortlichen des Badi-Restaurants und sein Team. Die grösste Schwierigkeit nach einer Eröffnung werde der Platz auf der Liegewiese sein, vermutet Werner Rüegg. «Wir müssen darauf achten, dass dort die Sicherheitsabstände eingehalten werden.» Er könne sich vorstellen, dass weiterhin nur eine
beschränkte Anzahl Badegäste eingelassen und Markierungen am Boden gemacht werden. Beim Schwimmen im Becken hingegen sieht der Badi-Präsident keine Probleme: «Soweit ich weiss, überlebt das Virus im Chlorwasser nicht. Aber wir müssen die Vorgaben abwarten und diese zur Eröffnung umsetzen.»Die Wartezeit produktiv überbrückenWie in Heiden ist das Schwimmbad in Appenzell ab Samstag für Wasserratten parat. Bademeister Karl Inauen sagt: «Dieser Stichtag ist seit dem letzten Herbst festgelegt.» Ausserdem seien bis zu diesem Datum wichtige Termine vereinbart worden, etwa mit einem Servicetechniker, die Inauen einhalten möchte. «Um die Zeit bis zur Eröffnung zu überbrücken, haben wir Malerarbeiten in Angriff genommen, welche schon länger geplant waren», sagt er – und hofft fest, dass die Badi bald geöffnet werden kann. Ab Mitte des Monats Mai werde der Wasserrundlauf «zu 50 Prozent» anlaufen, wie er sagt. «Der Betrieb kann also bei Bedarf schnell hochgefahren werden.» Inauen sieht aber auch das Platzproblem, welches sich den Badi-Verantwortlichen aufdrängt: «Das Abstandhalten muss gewährleistet sein und Gruppenansammlung vermieden werden.» Mit welchen Sicherheitsmassnahmen diese Regelungen in Innerrhoden umgesetzt werden, kann er zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen.Auch das Freibad des Sportzentrums Herisau wird für das Schulschwimmen und den Vereinssport geöffnet. So zitiert Geschäftsführer Fredy Bechtiger die Regelungen der Gemeinde. Für das öffentliche Schwimmen bleiben aber sowohl das Hallen- als auch das Freibad noch geschlossen. Voraussichtlich bis zum 8. Juni. Für das Sportzentrum ist die aktuelle Situation besonders schade, da in diesem Jahr das 60-jährige Bestehen des Freibads zelebriert werden soll. Bechtiger sagt: «Die Feier wird in einem kleineren Rahmen durchgeführt. Der Termin wird sich allerdings in Richtung August verschieben.»Die Infrastruktur wäre für eine Eröffnung bereit – das gilt für alle befragten Freibäder, so auch für die Badi Teufen. «Die Verzögerung bringt in vielen Bereichen eine Planungsunsicherheit mit sich», sagt Reto Latzer von der Gemeindekanzlei Teufen. Doch auch in dieser Phase des Abwartens kümmern sich die Mitarbeitenden um den Unterhalt der Badeanstalt. «Sofern nichts Aussergewöhnliches mehr passiert», sagt Latzer, «ist das neue Eröffnungsdatum der 8. Juni.» Der Gemeindevertreter fügt an: «Wir werden dazu noch ein Schutzkonzept ausarbeiten.» Allerdings seien dessen Rahmenbedingungen noch nicht bekannt.Bad im See ist keine AlternativeDass die Freibäder mit Verzögerung eröffnen, könnte die eine oder andere Wasserratte dazu verleiten, sich in einem Fluss, Weiher oder auch im Seealpsee zu erfrischen. Allerdings gilt es auch dort, die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten. «Im Rahmen der allgemeinen Patrouillentätigkeit werden Kontrollen durchgeführt und Hinweisen nachgegangen», sagt Marcel Wehrlin von der Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden. Das gelte dann auch im Fall von Meldungen bezüglich überfüllter Badeplätze.