16.12.2021

Corona-Klartext in der Sterngarage: "Ablehnung medizinischer Hilfe ist falsch"

Die Mitarbeitenden der Sterngarage sind schriftlich mit klaren Worten zum Impfen ermuntert worden. Geimpften stellt die Geschäftsleitung sogar einen finanziellen Zustupf in Aussicht.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 02.11.2022
Im Mail an die Privatadresse jedes Mitarbeiters und jeder Mitarbeiterin heisst es in der Betreffzeile: «Absenzen-Turbo in der Sterngarage.» Weiter ist zu lesen: «In knapp zwei Jahren traten bei uns drei Dutzend Fälle auf». Zwölfmal war eine Quarantäne nötig, 24 mal kam es zu einer Erkrankung mit grösstenteils wenigstens mildem Verlauf. Zwei Personen seien hingegen besonders betroffen. Inhaber und Verwaltungsratspräsident Bruno Bischofberger spricht im Mail von einem «tragischen, sehr tragischen Verlauf». In beiden Fällen ziehe sich die Krankheit über mehrere Wochen, ergänzt er auf Anfrage.[caption_left: Bruno Bischofberger: «Die Absenzen betragen zwei Mannjahre.» (Bild: Gert Bruderer)]«Einem Grossteil unserer Mitarbeitenden gebührt ein grosser Dank für das umfassende Engagement zum Durchstehen dieser hartnäckigen Gesundheitsgefährdung», ebenso für die Aufrechterhaltung des Betriebes, schreibt Bruno Bischofberger. Rechne er die Absenzen wegen Corona grob zusammen, komme er auf rund zwei Mannjahre. Herzlich dankt er auch allen, die die verordneten Schutzmassnahmen «ohne Wenn und Aber» beherzigt haben.Gesundheit ist «nicht  nur Glückssache»Bruno Bischofberger ist sich bewusst, dass der von ihm gewählte Versuch zur Erhöhung der Impfquote unüblich und umstritten ist. Es sei jedoch an der Zeit, Klartext zu reden, meint er sinngemäss. Von Krankheiten und Unfällen verschont zu bleiben, sei nicht nur Glückssache. Eine grosse Rolle spiele auch das eigene Verhalten. So sei zum Beispiel eine kompromisslose Ablehnung medizinischer Hilfe mit Sicherheit falsch. Ebenso liege falsch, wer in der Schweiz von Diktatur rede. Wer diesen Vergleich ziehe, wisse nicht, was eine Diktatur wirklich sei.500 Franken für alle, die Impfung nachweisenIm Mail heisst es weiter: «Die aktuelle Situation und die Zukunftsperspektive zwingen uns, das Positive der Impfung zu gewichten». Impfen mache niemandem Freude, sei aber gegenwärtig die beste Lösung. Man helfe mit dem Impfen sich selbst und respektiere die Mitmenschen auf allen Ebenen: in der Familie, am Arbeitsplatz, auf Kundenbesuch, in der Freizeit – überall. Weil es derzeit nichts Besseres gebe, unterstütze er das Impfen, schreibt Bruno Bischofberger.Es gibt sogar einen finanziellen Anreiz. Wer bis zum 31. Januar 2022 einen Impfnachweis erbringt, bekommt 500 Franken bar auf die Hand. Das gelte selbstverständlich auch für schon Geimpfte. Ausserdem: «Fürs Impfen werden alle Mitarbeitenden ohne Zeitabzug freigestellt.» 

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