17.01.2022

Corona-Ausbruch im Skilager

Mehrere Kinder der vierten Klasse von Heerbrugg sind nach dem Skilager in Obersaxen positiv getestet worden.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 02.11.2022
Am Freitagabend kehrten die Viertklässlerinnen und Viertklässler der Schulhäuser Blattacker und Sonnenberg aus dem Skilager in Obersaxen zurück. «Die Schülerinnen und Schüler haben die Skiwoche genossen, endlich fand wieder mal ein solcher Anlass statt», sagt Christian Stricker, Präsident der Primarschule Au-Heerbrugg.Aber noch am gleichen Tag wurden zwei Kinder und eine Lehrperson positiv auf Corona getestet. Im Laufe des Wochenendes wurde gemäss Stricker bei acht Kindern eine Corona­infektion nachgewiesen. Eine Mutter, die sich an die Redaktion wandte, meint, sie wisse gar von elf Coronaerkrankungen. Nach Rücksprache mit dem kantonalen Schulamt wurde der Unterricht für die vierten Klassen der Schulhäuser Blattacker und Sonnenberg am Montag ausgesetzt. «Am Sonntagmittag haben wir die Eltern darüber informiert», sagt Stricker. Für die anderen Primarschulklassen in Heerbrugg galt Präsenzunterricht, für die Viertklässlerin­nen und Viertklässler ab Dienstag, 18. Januar, auch wieder. Mit Contact Tracing und erhöhter Sensibilität werde die Situation weiter beobachtet.Schule Au-Heerbrugg geht gestaffelt ins SkilagerChristian Stricker sagt: «Um den Kindern ein paar befreite Tage zu ermöglichen, hatten wir beschlossen, vorerst mit der vierten Klasse ins Skilager zu gehen.» Im Unterschied zu Schulgemeinden, die ihre Skilager abgesagt hätten, gehe die Primarschule Au-Heerbrugg jeweils pro Stufe gestaffelt und nicht mit dem ganzen Schulverband ins Lager. Das mache den Umgang mit dem Coronavirus etwas einfacher. Vermeintlich.«Die Schule hat sich an die Vorschriften gehalten», sagt Stricker, «für alle Erwachsenen galten 2G-Bedingungen, die Leiterinnen und Leiter trugen drin­nen immer Maske und assen getrennt von den Kindern.» Man habe sogar die Eltern da­rum gebeten, ihre Kinder vor dem Skilager testen zu lassen.Einige Eltern monieren, dass dies nur auf freiwilliger Basis  geschehen ist. «Es ist doch klar, dass nicht alle Eltern diesen Rat befolgt haben», sagt jemand. Stricker ist überzeugt, dass die grosse Mehrheit der Kinder vor dem Skilager getestet worden ist: «Die Coronasensibilität ist nach so langer Zeit sehr gross.» Dass danach so viele Infektionen festgestellt wurden, hänge auch mit der Empfehlung der Schule zusammen, die Kinder nach der Skiwoche nochmals einem Test zu unterziehen. Kinder trugen im Skilager keine Masken«Ich habe meinem Kind fünf Masken mitgegeben, es hat alle wieder heimgebracht, weil kein Kind eine Maske trug», klagt eine Mutter eines Schulkindes. «Im Skilager gilt keine Maskenpflicht», kontert Stricker. Dass die Regeln nicht immer logisch sind, zeigt der Gegensatz zur Schule, wo ab der vierten Klasse sehr wohl Maskenpflicht gilt.Stricker beschreibt den Umgang der Leiterinnen und Leiter mit dem Coronavirus als sehr besonnen und verantwortungsbewusst. Eltern schildern die Vorkommnisse zum Teil anders: «Es gab keine Massnahmen, in der Unterkunft hatte es nicht mal einen Desinfektionsspender.» Stricker sagt: «In der Un­terkunft in Obersaxen fanden vor uns und finden in dieser Woche wieder Skilager statt.» Er sei absolut sicher, dass sich alle Erwachsenen an die Vorschriften gehalten hätten.«Die Kinder und alle Erwachsenen hatten die ganze Woche und auch bei der Rückkehr keine Symptome», sagt Stricker. Ein Kind habe sich während des Lagers erbrochen und eine Lehrperson habe bei der Rückkehr auffällig gehustet, entgegnet die Mutter. Einige Eltern finden, die Schule nehme den Coronaausbruch, den sie zu verantworten habe, auf die leichte Schulter.Schulpräsident sagt: «Wir hatten einfach Pech»«Trotz der Coronafälle habe ich viele sehr positive Reaktionen von Eltern erhalten. Wahrscheinlich hatten wir einfach Pech, dass es uns getroffen hat, andere Schulen sind offenbar trotz grassierender, ansteckender Omikron-Variante glimpflich davongekommen», sagt der Schulpräsident. «Aber wir haben die Lage noch unter Kontrolle», ergänzt er, und damit das so bleibe, «machen wir in Zusammenarbeit mit den kanto­nalen Behörden alles Erdenk­liche.»

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