17.12.2020

Coltene erholt sich schneller als erwartet

Das Altstätter Unternehmen, das zahnmedizinische Verbrauchsgüter und Kleingeräte für Zahnarztpraxen und Dentallabors herstellt, profitiert von einer raschen Markterholung. Die Fabrik in Brasilien wird verkauft.

Von Thomas Griesser Kym
aktualisiert am 03.11.2022
Absatz und Ergebnis liegen im zweiten Halbjahr 2020 über den Erwartungen. Das schreibt Coltene und nennt auch den Grund: Die Dentalmärkte erholen sich weltweit schneller wie ursprünglich erwartet.Dies aus zwei Gründen. Erstens liegen die Verkäufe im Geschäftsfeld Infektionskontrolle deutlich über dem Vorjahr, begünstigt durch die laufend gestiegenen Anforderungen an die Hygiene und Desinfektion in den Dentalpraxen. Zweitens entwickelt sich seit August die Nachfrage in den Produktsegmenten Zahnerhaltung und Behandlungshilfen dynamischer als erwartet. Coltene sei damit besser ausgelastet, und das wirke sich positiv auf das Ergebnis aus.Das Vigodent-Werk in Brasilien rentiert zu wenig und wird verkauftDas Unternehmen hat in den letzten Monaten ausserdem das Produktportfolio überprüft. Dabei wurde entschieden, nichtstrategische Produkte mit kleinen Volumen und tiefen operativen Margen aus dem Sortiment zu streichen.In diesem Rahmen hat die Coltene-Führung beschlossen, ihre Tochtergesellschaft Vigodent im wirtschaftlich gebeutelten Brasilien an lokale Unternehmer zu verkaufen. Die Transaktion soll noch 2020 vollzogen werden. Aus dem Verkauf resultiere eine einmalige, nicht liquiditätswirksame Belastung im Betrag von 12 Millionen Franken. Es handelt sich also um einen Abschreiber.Umsatz geht zurück, Rentabilität soll zunehmenNetto verliert Coltene durch die Trennung von Vigodent rund sieben Millionen Franken Umsatz. Zum Vergleich: Für 2020 rechnet die Firma mit einem Gruppenumsatz zwischen 235 und 240 Millionen Franken. Der Verkauf von Vigodent werde sich aber positiv auf die operative Marge auswirken. Diese dürfte 2020 rund 12 Prozent des Umsatzes betragen, geht Coltene doch von einem Betriebsergebnis zwischen 28 und 30 Millionen Franken aus.2019 setzte Coltene mit 1400 Beschäftigten 274 Millionen Franken um. Das Betriebsergebnis betrug 32 Millionen Franken.Trotz des Vigodent-Verkaufs bleibt Coltene auf dem brasilianischen Mart aktiv. Man werde dort die Coltene-Produkte künftig direkt über grosse Dentalhändler vertreiben.Geehrt mit dem «Preis der Rheintaler Wirtschaft»Insgesamt, so schreibt Coltene, bleibe der Geschäftsverlauf wegen der Coronapandemie «nach wie vor mit erheblichen Risiken behaftet». Für das kommende Jahr 2021 ist Coltene mit dem «Preis der Rheintaler Wirtschaft» ausgezeichnet worden. 

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