«Christbäume waren selten so früh ausverkauft»

Unabhängig von einem Besuch einer Waldweihnacht ist das Bedürfnis gross, den harzigen Geruch des Waldes in die Stube zu holen – mit einem Christbaum. Im Verkauf ist eine starke Nachfrage spürbar. Bei Bucher AG in Widnau sind die Christbäume seit Samstag ausverkauft. So früh wie selten. «Und dies, obwohl wir etwas mehr Tannen als üblich bestellten», sagt Sandra Moser, die stellvertretende Leiterin des Pflanzencenters. Viele Menschen, die üblicherweise während den Festtagen verreisen, blieben zu Hause. Auch der Gedanke, regional einzukaufen, habe den raschen Absatz der Christbäume begünstigt. Die Bäume, meist Nordmanntannen, stammten aus einer Vorarlberger Kultur, spezielle Kundenbestellungen bediente ein Thurgauer Produzent.Zufrieden mit dem Christbaumverkauf ist auch Roman Meier, Geschäftsführer der Landi St. Margrethen. Rund 1000 Bäume waren in der Filiale vorrätig, dieselbe Anzahl wie letztes Jahr. Nun sind nur noch wenige übrig. «Dieses Jahr ist es von Vorteil, mit dem Kauf einer Tanne nicht bis zur letzten Minute zu warten», sagt Meier. Auffällig sei, wie wählerisch die Käufer beim Wuchs und der Qualität der Bäume seien. Preisvorteile ausländischer Bäume würden weniger ins Gewicht fallen, da auch Schweizer Bäume mit attraktiven Preisen aufwarten.Eine ernüchternde Erfahrung machte hingegen die Ortsgemeinde Diepoldsau am diesjährigen Christbaumverkauf. Nur etwa 160 Exemplare fanden am vergangenen Samstag Absatz, schätzt Ines Binz-Frei. In einem Durchschnittsjahr seien es 200 – 250 Stück. Einerseits fehlte der gesellschaftliche Aspekt mit Verpflegung und musikalischer Umrahmung. Andererseits blieben wegen Corona die Ortsbürgervertreter aus Brig fern, die traditionell den Anlass besuchen und rund 100 Tannen für den Verkauf im Wallis mitnehmen.Wenigstens blieben keine geschnittenen Bäume in der Christbaumkultur bei der Widenauhütte übrig. Erst wenn die Käufer eine Tanne ausgesucht hatten, wurde gesägt. (hb)