22.09.2019

Chorleiter mit ungebremster Leidenschaft

Der Männerchor Heerbrugg ehrte seinen Dirigenten Karl-Heinz Rigger, der den Chor seit 20 Jahren leitet, bei der Herbstserenade.

Von René Jann
aktualisiert am 03.11.2022
René Jann Singend zog der Männerchor Heerbrugg am Samstagabend in die Aula des Oberstufenschulhauses Am Bach ein, wo Präsident Norbert Keller nach dem im Kanon endenden Lied «Wir singen all im grossen Chor» zahlreiche am Chorgesang Interessierte sowie auch verschiedene Delegationen befreundeter Chorgemeinschaften zur Herbstserenade willkommen hiess. Zum Ehrendirigenten ernanntIm Mittelpunkt des Abends stand für einmal Dirigent Karl-Heinz Rigger, der bereits seit 20 Jahren erfolgreich den Männerchor Heerbrugg leitet. «Für seine Verdienste ist er kürzlich zum Ehrendirigenten ernannt worden», sagte Vizepräsident Meinrad Egger in seiner Laudatio. Rigger lenke seine Mannen sicher und mit ungebremster Energie und Leidenschaft, immer darum bemüht, aus jedem «Sängerknaben» die entsprechende Melodie herauszuholen. So hoffe er, dass Rigger dies noch recht lange tun werde und für weitere 20 Jahre startbereit sei. Und dass er dies auch ist, bewies er am Samstagabend mit einem speziell einstudierten Liederprogramm, das seine Schaffenskraft der vergangenen zwei Dezennien in verschiedensten Gesangsrichtungen widerspiegelte. «Good Evening», tönte es alsbald von der Bühne her. Alexander Rebholz, der als gewiefter Moderator zumeist unterhaltsam in Versform die Darbietungen ansagte, versprach denn auch einen stimmungsvollen Abend mit vollem Hörgenuss. Im witzigen «Alpenrumba» wurden der Schlunggi und Halunki gesanglich vorgestellt. Dann lenkte Karl-Heinz Rigger mit «Hey Käpt’n hey» das Sängerschiff aufs offene Meer hinaus. Beim Ohrwurm «Schwer mit den Schätzen» war das Publikum schon fast dazu animiert, mitzusingen. Schön kam dabei aus den Reihen der Tenöre jeweils das Echo zurück. Etwas Melancholie kam danach im «Matrosenlied» zum Ausdruck. «Alt bewährt» war der nächste Liederbock betitelt. Nach dem wohlbekannten «Horch, was kommt von draussen rein?» war der Chor im «Entschuldigung» gefordert. Aber da hatte der Dirigent die Register voll im Griff. Besonders schön kamen die Piano- und Fortewechsel zum Ausdruck. «In einem kühlen Grunde» bildete den Übergang in die neuere Zeit der «Goldenen 20er» mit dem witzigen Liedchen «Ach Luise» und dem recht anspruchsvollen Schlager «Wochenend und Sonnenschein», dessen Übergänge überaus gut gemeistert wurden, was sicher auch ein Verdienst von René Reiter am Piano war, der zudem als Solist mit einem Boogie-Woogie brillierte. Danach liess es der Männerchor im Männerchor-Blues so richtig fegen, bevor er im «Das Landleben» zum Abschluss fand. Dabei liess es sich denn auch für den Nachwuchs im Männerchor werben. Als Zugabe gab es dann ein Medley zum Mitsingen, als es hiess: «Übera Gotthard flügid Breama» oder bei der unsterblichen «Vogellisi».Für eine wohltuende Bereicherung im Programm sorgte das Musikschul-Ensemble Pustekuchen mit sieben Querflötenspielerinnen, einem Querflötisten und einer Cellistin. Das Ensemble unter der Leitung von Erich Tiefenthaler brachte nach dem ersten Block Vivaldis «Der Sommer» den dritten Satz zur Aufführung. Interessant war es, von Alexander Rebholz zu hören, was es braucht, um erfolgreich die Flöte zu spielen. Spannend war dann das Zusammenspiel der einfachen Quer-, Alt- und Bass-Querflöte zu hören, und dies in perfekter Begleitung der jungen Cellistin. Nach dem zweiten Block brillierte das Ensemble mit dem «River flows» und dem «Take Five» aus der Neo-Klassik und dem Jazz. Auffallend dabei war das perfekte Pizzicato auf dem Cello. Das Publikum war begeistert und liess beim Apéro den Abend mit anerkennenden Worten für die Musiker und Sänger ausklingen.Mehr Bilder auf rheintaler.ch unter «Bilderstrecken»

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