31.01.2021

«Chopflöfte» zum Spezialpreis

Ausserrhoder Hoteliers ermöglichen dem Gastropersonal vergünstigte Ferien.

Von Karin Erni
aktualisiert am 03.11.2022
Viele Beschäftigte in der Gastronomie sind wegen des Lockdowns in Kurzarbeit. Die Zukunftsaussichten der Branche sind ungewiss. Die Situation schlägt manchen auf die Psyche. Adrian Höhener, Geschäftsführer des Hotels Linde in Heiden, will Gegensteuer geben. Er hat unter dem Namen «Chopflöfte» eine Idee lanciert, wie gebeutelte Gastromitarbeitende Kurzferien im Appenzellerland zu Vorzugspreisen geniessen können.Auszeit in einer neuen Umgebung«Wir wollen damit ein positives Zeichen setzen. Viele Mitarbeitende haben wegen der Kurzarbeit nur 80 Prozent des Lohns und können sich keine teuren Ferien leisten. Die Aktion Chopflöfte soll ihnen trotzdem eine Auszeit in einer neuen Umgebung ermöglichen», sagt Höhener. Das Appenzellerland sei für viele Schweizer noch immer ein weisser Fleck auf der Landkarte. «Derzeit gibt es hierzulande viele Möglichkeiten, sich an der frischen Luft zu betätigen, wie beispielsweise mit Langlauf oder Schneeschuhlaufen.» Doch auch wer selbst aus dem Appenzellerland stamme, könne immer wieder unbekannte Ecken entdecken. Nicht zuletzt sei es in der Gastrobranche wichtig, den Zusammenhalt zu stärken. «Durch diese Aktion lernen sich bei uns Leute aus unterschiedlichen Landesteilen kennen. Sie können den persönlichen Austausch pflegen und Netzwerke bilden», so Höhener.Adrian Höhener, Initiant «Chopflöfte». Solidarität innerhalb der Branche«Erfreulicherweise haben sich sechs Ausserrhoder Beherbergungsbetriebe auf unseren Aufruf gemeldet», sagt Adrian Höhener. Es sind dies die Hotels Appenzellerhof Speicher, Bären Grub, Krone Urnäsch, Linde Teufen, Sternen Bühler und Säntis – das Hotel auf der Schwägalp. Natürlich beteiligt sich auch die «Linde» Heiden an der Aktion. Alle Angebote sollen für die Hotels kostendeckend, aber für Gastromitarbeitende mit tiefen Löhnen dennoch attraktiv sein. Die Hotels betonen in einer Mitteilung, dass mit der Aktion keinesfalls der Anschein geweckt werden soll, dass sie auf der einen Seite über die wirtschaftlichen Umstände klagen und auf der anderen Seite die Zimmer zu «Spottpreisen» verkaufen. Es gehe um die Solidarität innerhalb der Branche. Die teilnehmenden Hotels sind überzeugt, dass Kurzferien im Appenzellerland dem Gastropersonal zum nötigen Tapetenwechsel verhelfen. «Appenzell Ausserrhoden ist mit dem ländlich geprägten Hinterland, dem stadtnahen Mittelland und dem weltoffenen Vorderland von einer hohen kulturellen und landschaftlichen Vielfalt geprägt. Mit dem Schnee lässt sich zudem eine vermeintlich bekannte Region nochmals komplett neu entdecken.»Betriebe benötigen ArbeitsnachweisDie Aktion ist den ganzen Monat Februar gültig. Mitarbeitende aus der Gastronomie und Hotellerie der ganzen Schweiz können die Angebote direkt bei den teilnehmenden Betrieben per E-Mail oder Telefon anfragen und buchen. Als Nachweis ist eine Arbeitgeberbescheinigung oder eine Kopie des Arbeitsvertrages nötig.

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