Zu Beginn zeigte Ignazio Cassis ein Bild aus dem Kinderbuch "Alice im Wunderland", auf dem die Hauptdarstellerin etwas orientierungslos wirkt. Dies zeigt die aktuelle Schweizer Position in Europa ganz gut, geht es doch immer noch um ein Rahmenabkommen mit der EU. Die Verhandlungen sind zäh der FDP-Mann Cassis als Aussenminister mittendrin."Es wird nicht zu nationalistisch klingen, wenn ich sage, jedes Land schaut zuerst auf die eigenen Interessen", sagte der Bundesrat. Für die Schweiz sei folgendes zentral: "Wir wollen die bestmögliche wirtschaftliche Integration bei grösstmöglicher politischer Unabhängigkeit." Dass es jedoch keinen Marktzugang in der EU ohne Zugeständnisse an diese gebe, überrasche wohl niemanden. Und der Schweizer Binnenmarkt reiche schlicht nicht aus, um die Wirtschaft am Leben zu erhalten. "Könnten wir nicht mehr exportieren, wäre jeder Zweite hier in der Halle arbeitslos", sagte Cassis.Auf die Folie mit Alice im Wunderland folgte eine, die folgendes Zitat zeigte: "Wenn du nicht weisst, wo du hin willst, dann ist es egal, welchen Weg du einschlägst."Die Schweiz sei aber nicht orientierungslos, im Gegenteil. Cassis stellte die auf sechs Pfeilern beruhende aussenpolitische Vision 2028 der Schweiz. Besonders heraus stach dabei der Punkt "Selbstbewusst mit und gegenüber Europa". Die Schweiz soll - keine Überraschung - eigenständig bleiben und möglichst das Ziel Integration bei Unabhängigkeit anstreben. Darauf arbeite der Bundesrat auch in Zukunft hin.