Im Abschnitt Mühlackerweg und Frauenhofplatz kann der Brendenbach neu 40 Kubikmeter Wasser pro Sekunde schadlos ableiten. Dies entspricht einer Wassermenge von rund 200 Badewannen pro Sekunde. Dank der Investition in den Hochwasserschutz ist nun die Sicherheit für ein statistisch betrachtet alle 100 Jahre stattfindendes Hochwasserereignis gewährleistet.
Bis zum Ausbau konnte der Brendenbach lediglich 16 Kubikmeter Wasser pro Sekunde ableiten. 2014 sowie 2017 trat der Bach bei Unwetterereignissen über die Ufer und richtete Schäden im zweistelligen Millionenbereich an. Um die Gefahr zu bannen, genehmigten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Altstätten am 9. Februar 2020 den Kreditantrag in der Höhe von 3,135 Millionen Franken für den Gewässerausbau. Dies bei einer Kostengenauigkeit von zehn Prozent.
Herausfordernde Baustelle
Nebst den sehr engen Platzverhältnissen, dem anspruchsvollen Baugrund und den unerwartet vielen Werkleitungen im Baubereich sorgten vor allem die Wetterkapriolen während der Bauzeit für Herausforderungen.
Die Bauarbeiten mussten im April und Mai mehrmals unterbrochen und der Baubereich geräumt werden. Grund waren die anhaltenden Starkniederschläge, welche zur Flutung des Baustellenbereichs führten. Auch das Herbstwetter war sehr nass und führte zu weiteren Flutungen der Baustelle und damit zu terminlichen Verzögerungen.
Aktuell ist davon auszugehen, dass der unerwartete Mehraufwand, verbunden mit der Teuerung für die Stadt Altstätten, zu Mehrkosten von etwa 300'000 Franken führen wird. Insgesamt wurden rund 1'200 Kubikmeter Konstruktionsbeton – dies entspricht 140 Lastwagen – und 92 Tonnen Bewehrungsstahl verbaut. Das Gerinne wurde von 3,5 Metern auf neu 4,5 Meter verbreitert und die Gerinnesohle um 1,5 bis 4 Meter abgesenkt.
Hochwasserschutzarbeiten sind abgeschlossen
Die eigentlichen Arbeiten zur Gewährung des Hochwasserschutzes sind inzwischen abgeschlossen. Vor den Feiertagen wird der Belag bei der neu erstellten Brücke Mühlackerweg eingebaut und ein provisorisches Baustellengeländer angebracht. Damit sind die Liegenschaften wieder hindernisfrei zugänglich. Noch gesperrt bleibt der Fussweg entlang des Brendenbachs. Dieser wird im neuen Jahr erstellt. Weiter gehören die Umgebungsarbeiten sowie das Anbringen der Geländer zu den Abschlussarbeiten, welche anfangs 2024 erfolgen werden.