07.01.2022

Breitseite gegen Links-Grün an der SVP-Neujahrsbegrüssung

An der SVP-Neujahrsbegrüssung in Eichberg wurde ausdauernd über Politik geredet, als hätte der Anlass nicht in der Kälte stattgefunden.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 02.11.2022
Ein Feuer spendete ein bisschen Wärme auf dem Heiterhof, wo – leicht belustigt, aber den Vorschriften entsprechend – Masken angezogen wurden. Zusammen mit ihrem Gatten (und Kantonsrat) Walter hatte Heidi Freund vom Heiterhof den Anlass vorbildlich vorbereitet. Glühmost gab es ebenso wie Gerstensuppe. Nebenbei war zu erfahren, dass Heidi Freund als Kind die Nachbarin der Familie Brunner war und dass es sich bei Toni Brunners Mutter um die Cousine von Heidi Freunds Vater handelt.Lodert das Feuer mal nicht mehr, «dann hör ich auf»Eine volle Dreiviertelstunde sprachen die anwesenden Rheintaler SVP-Nationalräte Roland Rino Büchel (Oberriet) und Mike Egger (Berneck) über politische Themen; zunächst stellte SVP-Kreispräsident Markus Wüst den beiden ein paar Fragen, dann hatten auch die anderen drei Dutzend Anwesenden Gelegenheit, sich an die Nationalräte zu wenden.Markus Wüst meinte, die Heiterhof-Wiese mit dem Feuer habe fast das Zeug zu einer zweiten Rütliwiese, und im Politgespräch dienten Feuer und Glut immer wieder als passende Sinnbilder. Büchel meinte etwa, in ihm brenne noch immer ein Feuer, und «wenn’s emol nümme do isch, i versprech’s, dänn hör i uf». Seit bald 13 Jahren ist er im Nationalrat, Kollege Egger seit zwei. [caption_left: Kreisparteipräsident Markus Wüst (mitte) befragte die Nationalräte Mike Egger (links) und Roland Rino Büchel zu politischen Themen.]«Unabhängigkeit unbedingt wahren»Mike Egger als neuer Strategiechef der SVP-Kantonalpartei nannte es ein Ziel, den fünften Nationalratssitz zurückzugewinnen und meinte, ein zweiter Regierungsrat sei «überfällig». Zu Beginn des neuen Jahres feuerten er und Büchel eine volle Breitseite ab gegen Links-Grün, unter anderem gegen ihre «verfehlte Energie- und widersprüchliche Umweltpolitik». Es gehe darum, eine Strommangellage zu verhindern, die «teurer wäre als die Covidkrise».Roland Büchel erwähnte als Mitglied der Aussenpolitischen Kommission den «sinnbildlich ins Feuer geworfenen Rahmenvertrag» und meinte, der Unabhängigkeit und der direkten Demokratie dürfe dies niemals passieren. Er sprach sich ebenso gegen die «unehrliche» Massentierhaltungsinitiative aus wie gegen das Medienförderungsgesetz, betonte aber wiederholt die Wichtigkeit der Medien als vierte Gewalt, deren Bedeutung noch zunehmen werde.Wieder mehr Asylsuchende via BuchsZur Sprache kamen auch die wieder vermehrt über Buchs einreisenden Asylsuchenden. Mike Egger meinte, mit Österreich sei eine schnellere Rückführung auszuhandeln, doch habe unser Nachbarland natürlich nicht wirklich ein Interesse daran. Mit Italien klappe es besser. Die etwas ketzerische Frage eines Teilnehmers, wann die SVP beginne, «endlich mal frühere Abmachungen aus der Glut herauszuholen» und auf die Durchsetzung zu pochen, nutzte Mike Egger für Parteiwerbung: Wie keine andere Partei beharre die SVP auf der Einhaltung von Verträgen, und der Rahmenvertrag mit der EU habe sich bodigen lassen, weil die SVP wichtige Werte hochhalte. So habe sich das Verhüllungsverbot durchsetzen und das CO2-Gesetz gegen den Widerstand aller anderen Parteien versenken lassen. Roland Büchel sagte zum Schluss einen Satz, der sich perfekt als Schlusswort eignete. Er wolle nicht den Holzschlaghammer sehen, «auch nicht von der SVP».

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