Sowohl Sonnenbräu-Chefin Claudia Keel-Graf, als auch OK-Chef und TV-Präsident Alexander Baumgartner sprechen von einem reibungslosen Verlauf und schönen Anlass. «Klar hätten wir uns mehr Sonne und eine höhere Temperatur gewünscht», sagt Claudia Keel-Graf, aber das Publikum kam auch diesmal zu Tausenden, und ein kurzes erstes Gespräch mit dem Kassier begründe ebenfalls Zufriedenheit.Ein untrügliches Indiz für tadellose Organisation ist am Sonntagmorgen Peter Schäfers Stimme. Topfit klingt der Sonnenbräu-Verkaufschef. Es sei eben alles vorbildlich gemacht worden, meint Schäfer – und scherzt: «Es gibt solche, die arbeiten, und solche, die ausschlafen.» Aber im Ernst: Wie ein gut geöltes Räderwerk haben die Einsatzpläne funktioniert.
[caption_left: Die Abendunterhaltung reichte weit in die Nacht hinein; u.a. traten "Novoid" auf.]10'500 Liter Bier waren es letztes MalZu denen, die nur kurz geschlafen haben, gehört Alexander Baumgartner. In der Nacht auf Samstag und auf Sonntag kam er jeweils erst um vier ins Bett. Pragmatisch meint er: Früher heimzukehren hätte nichts gebracht, er sei als OK-Chef mit den Gedanken permanent beim Fest. Will heissen: Erst die grosse Müdigkeit hilft, Schlaf zu finden.Und was war am Fest das Allerschönste? Für Alexander Baumgartner ist es «die Möglichkeit, wieder beisammen zu sein», aber auch der mit dem Genuss verbundene Ausdruck von Zufriedenheit. Viele andere Festbesucherinnen und -besucher beantworten die gleiche Frage deutlich knapper. Ihr Statement kommt ohne Zögern: «Das Bier.» Kein Wunder, waren am letzten Brauifäscht vor sechs Jahren 10'500 Liter ausgeschenkt worden; wie viel es diesmal waren, ist noch nicht bekannt.
[caption_left: Auch tagsüber hatte das Brauifäscht grosse Anziehungskraft.]Büezer kamen mit dem Velo aus dem Thurgau18 Sonnenbräu-Büezerbier-Fans, darunter der «Schützenhaus»-Wirt Frank Krüger, waren am Samstag extra aus dem thurgauischen Schönholzerswilen mit dem Velo nach Rebstein gekommen. Sie nächtigten in einem nahen Hotel und genossen das Brauifäscht in vollen Zügen.Philippe und Silvia, beide aus (dem ebenfalls thurgauischen) Kradolf, waren dank der Etiketten auf (in der Landi Wartau) gekauftem Bier auf das Brauifäscht aufmerksam geworden und besichtigten auf einem Rundgang die Brauerei. «Bestens beschriftet» sei alles gewesen, der Abstecher nach Rebstein habe sich gelohnt.Natürlich sind viele Besucherinnen und Besucher der Firma Sonnenbräu als Mitglied des Sonnenbräu-Fanclubs besonders verbunden. Einer von 4800 Mitgliedern ist der ehemalige Marbacher Gemeindepräsident René Zünd, der am Samstagabend zusammen mit der Gattin in der Halle auf dem Progyplatz anzutreffen ist. Während hier gerade die Band Brüggler Brass vielseitig unterhält, spielen im Zelt nebenan Novoid Rock mit packenden Gitarrenriffs.40 Prozent des Gewinns für die VereineDas kontrastreiche Programm mit sechs Bands, Einzelinterpreten und Discjockeys ist wohl die grösste Stärke des Brauifäschts, zusammen mit dem Unterhaltungsangebot auf dem Sonnenbräu-Areal, wo man sich im Steinheben messen konnte und Kinder die Möglichkeit hatten, sich im Stapeln von Harassen oder im Bullenreiten zu versuchen, ausserdem erwartete die Drachenschaukel junge Gäste.15 Vereine haben das Fest mitgestaltet und insgesamt über 2000 Personenstunden Frondienst aufgewendet. Hätte ein einziger Mensch die ganze Vorbereitungsarbeit geleistet, hätte er an 250 Tagen im Einsatz gestanden. Belohnt werden die Vereine, indem sie am Erlös mit 40 Prozent beteiligt sind. Der andere Teil des Gewinns wird zur Deckung der Fixkosten für die beeindruckende Infrastruktur verwendet. Sollte der hierfür vorgesehene Betrag mangels Umsatzes wider Erwarten nicht genügen, übernähme Sonnenbräu den Mehrbetrag.
[caption_left: Zum Kinderprogramm gehörte das gern und oft benützte Bullenreiten.]