Der Zweckverband Rheintaler Binnenkanal hat bei der Pflege der Böschungen entlang des Kanals auf das Mähen mit einem speziellen Mähbalken und Auffangkorb umgestellt. «Dies fördert die Biodiversität», erklärt Sascha Weder, Geschäftsführer des Zweckverbands Rheintaler Binnenkanal.Ausschlaggebend für die Anpassung des Vorgehens war, den heute geltenden Vorgaben von Kanton und Bund im Gewässerraum gerecht zu werden. Längerfristig will man so dem Binnenkanal entlang Magerwiesen fördern. «Durch das Abtragen des Schnittgutes werden die Böschungen ausgemagert. In vier bis sechs Jahren sind erste Ergebnisse dieser Ausmagerung sichtbar und die Unterhaltskosten für das Mähen sollten wieder sinken. Wir brauchen etwas Geduld», sagt Sascha Weder.Für die Ausmagerung sind mehrere Schritte nötigIm Vergleich zum früheren Mulchen oder Mähen ist der Aufwand mit dem neuen System wegen zwei zusätzlichen Arbeitsschritten und der Entsorgung des Schnittguts deutlich höher. So steigen auch die Kosten. Um wie viel, kann zurzeit erst grob abgeschätzt werden, weil in diesem Jahr der Unterhalt erstmals grossflächig und möglichst konsequent mit Mähbalken und Auffangkorb ausgeführt wird.Heute wird zuerst das Bankett geschnitten. Danach werden die Flächen von der Wasserkante bis zum Bankett in einem Schritt gemäht und das Schnittgut gesammelt. Teils wird der Saum direkt am Wasser als Lebensraum für Kleinlebewesen belassen. Zudem müssen die Bäume und Sträucher von Hand ausgemäht werden. Das Schnittgut wird ein paar Tage am Wegrand zwischengelagert.«So können die Insekten und andere Tiere zurück in die Böschung wandern. Das Schnittgut trocknet in dieser Zeit an und verliert an Gewicht», sagt Sascha Weder über die Vorteile dieses Vorgehens. Das saubere Schnittgut wird interessierten Landwirten abgegeben, der Rest wird in der Biogasanlage in Widnau in Energie umgewandelt.Eindeutige Vorgaben werden umgesetzt«Wir sind überzeugt, dass wir mit den angepassten Unterhaltsarbeiten die Böschungen schonend und zeitgemäss pflegen», sagt Sascha Weder. Für ihn ist 2020 ein Pilotjahr: «Wir werden die Wirkung und die Kosten analysieren und in die Planung der Mäharbeiten für 2021 einfliessen lassen.»Langfristig gesehen dürfte sich so zumindest die Menge an Schnittgut reduzieren. Durch das Ausmagern der Wiesen wird der dichte Bewuchs abnehmen. Das Vorgehen des Zweckverbands Rheintaler Binnenkanal erfüllt die neusten gesetzlichen Anforderungen. Im Gewässerraum ist es nämlich inzwischen Pflicht, die Böschungen nur noch mit Mähgerät zu bearbeiten. Auf das Mulchen wird fast komplett verzichtet.