Promotion 21.01.2024

Börsen im Rückwärtsgang: Kampf gegen Inflation noch nicht gewonnen

Die Aktienmärkte tendierten diese Woche über weite Strecken tiefer. Insbesondere die schwindende Hoffnung der Anleger auf eine baldige Zinswende drückte die Stimmung.

Von Raphael Allemann, RB Oberes Rheintal
aktualisiert am 22.01.2024

So hat die Chefin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, im Rahmen des WEF eine erste Zinssenkung für Sommer in Aussicht gestellt. Die zuletzt überraschend starken US-Detailhandelsumsätze sprechen für eine weiterhin robuste Wirtschaft in Übersee, was einen zeitnahen geldpolitischen Kurswechsel der dortigen Notenbank Fed unwahrscheinlich macht.

Hierzulande hatte derweil Lindt & Sprüngli Positives zu vermelden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat der Schokoladenproduzent erstmals in der Firmengeschichte mehr als fünf Milliarden Franken umgesetzt. Die höheren Produktionskosten konnte er dank seiner starken Marktposition weitgehend auf die Kunden abwälzen. Die Analystenerwartungen ebenfalls geschlagen hat Richemont. Der Luxusgüterhersteller blickt auf ein solides Weihnachtsquartal zurück. Die Aktie notierte bis zu 10 % höher. Der Umsatz von Galenica kletterte 2023 um 4,4 % auf 3,75 Milliarden Franken. Zugleich bestätigte der Gesundheitskonzern die EBIT-Prognose.

Meyer Burger mit Millionenverlust

Merklich weniger Umsatz er­zielten die Online-Apotheke DocMorris und der Sanitärtechniker Geberit. Letzterer bekam die Frankenstärke und die schwächelnde Baukonjunktur zu spüren. Für eine herbe Enttäuschung sorgte Meyer Burger. Der So­larpanelspezialist erwartet auf EBITDA-Stufe einen Verlust von mindestens 126 Millionen Franken. Zudem drohen die liquiden Mittel auszugehen.

Im Zuge der letztjährigen Regionalbankenkrise wurden die US-Grossbanken zu millionenschweren Zahlungen in den Einlagensicherungsfonds der Federal Deposit Insurance Corporation verpflichtet. Dazu belasteten höhere Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle sowie das schwächelnde Investment- und Beratungsgeschäft ihre Geschäftsabschlüsse. So sank der Gewinn von Goldman Sachs 2023 gegenüber dem Vorjahr um 27 % auf  7,9 Milliarden US-Dollar. Konkurrent Morgan Stanley wies mit 8,5 Milliarden US-Dollar einen um ein Fünftel tieferen Gewinn aus.

Die Konsumentenpreise in Grossbritannien sind im Dezember um 4,0 % gestiegen (November +3,9 %). Die Kernrate, die die Preise für Energie und Nahrungsmittel ausklammert, stagnierte bei 5,1 %. Wie schon in den USA und der Eurozone zeigt sich, dass der Kampf gegen die Inflation noch nicht gewonnen ist. 

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