Promotion 10.06.2023

Börse: Zinsanstieg der Nationalbank um 25 Basispunkte zu erwarten

Nach der Einigung im US-Schuldenstreit rücken die Fundamentaldaten zurück in den Fokus der Börsianer. Angesichts der anstehenden Notenbankensitzungen zeigten sich viele von ihnen diese Woche eher zurückhaltend.

Von Stefan Brandes, RB Rebstein-Marbach
aktualisiert am 10.06.2023

Zudem trübten neuerliche Konjunktursorgen die Stimmung. So sind die chinesischen Exporte im Mai überraschend stark um 7,5 % eingebrochen.

Unternehmensseitig ist die Nachrichtenlage dünn. Am Montag wird die Grossbank UBS ihre Konkurrentin Credit Suisse (CS) schlucken. Dies wird der letzte Handelstag der CS-Aktie sein. Ihren Platz im Swiss Market Index (SMI) nimmt der Logistikspezialist Kühne + Nagel ein. Wegen der Integration hat die UBS die Zahlenpublikation für das zweite Quartal auf den 31. August verschoben.

Der Pharmariese Novartis gab an einem Investorenanlass weitere Strategiedetails für die Generika-Sparte Sandoz bekannt, die im zweiten Halbjahr abgespalten und an die Schweizer Börse gebracht werden soll. Dabei stellte er ein starkes Margenwachstum sowie kontinuierlich steigende Dividenden in Aussicht. Die Erwartungen für das Geschäftsjahr 2022/23 übertroffen hat der Industriekonzern Burckhardt. Dank guter Auftragslage stieg der Reingewinn um knapp 39 % auf  70 Mio. Franken. Die Dividende wird von 7.50 auf 12 Franken pro Aktie erhöht.

Inflation auf dem Niveau von vor dem Kriegsausbruch

Derweil ist die Inflation in der Schweiz auf das Niveau vor Ausbruch des Ukraine-Krieges gesunken. Im Mai verteuerten sich die Konsumentenpreise um 2,2 % (April: 2,6 %). Der Kampf gegen die Teuerung ist aber noch nicht gewonnen. Gegenüber dem Vormonat kletterte der Landesindex für Konsumentenpreise um 0,3 %. Für Pauschalreisen und Lebensmittel musste mitunter mehr bezahlt werden. Weiterer Preisdruck wird im Herbst aufkommen, wenn wegen des höheren Referenzzinssatzes die Mieten steigen. Wir erwarten daher, dass die Nationalbank die Zinsen im Juni um 25 Basispunkte anheben und dann länger konstant halten wird.

Die erweiterte Organisa­tion erdölexportierender Länder setzt weiter auf Förderkürzungen. Für 2024 hat sie das Produktionsziel um 1,4 Mio. Barrel pro Tag gesenkt. Zudem wird Saudi-Arabien im Juli freiwillig eine Million Barrel pro Tag weniger auf den Markt bringen. Damit will die Allianz dem Preiszerfall gegensteuern. Seit Januar hat sich das Fass Brent um über 10 % auf zuletzt 76 US-Dollar verbilligt. Wir erwarten auf  Jahressicht einen Ölpreis von 80 Dollar.

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