15.10.2021

Börse: Stagflationäre Tendenzen

Von pd
aktualisiert am 03.11.2022
Gebetsmühlenartig erklärt der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, nun seit Monaten, dass der Teuerungsanstieg in den USA nur ein vorübergehendes Phänomen sei. Und seit Monaten liegt er damit falsch. Im September lag die Inflation mit 5,4 % zum fünften Mal hintereinander über der Fünf-Prozent-Grenze. Aufgrund anhaltender Lieferengpässe sowie steigender Rohstoff- und Energiepreise zeichnet sich keine Trendwende ab.Dass die Notenbanken vor diesem Hintergrund noch immer jeden Monat Dutzende von Milliarden an Liquidität in das Finanzsystem pumpen, wirkt immer grotesker. Denn nicht nur die Konsumentenpreise bewegen sich nach oben, sondern auch die vorgelagerten Produzentenpreise gehen durch die Decke. So stiegen die Erzeugerpreise in China im September um satte 10,7 %. Diese werden sich zwangsläufig in den Gewinnmargen vieler Unternehmen bemerkbar machen. Nur wenige Firmen sind in der Lage, die höheren Kosten 1:1 an die Konsumenten weiterzugeben.In diesem Zusammenhang blicken die Anlegerinnen und Anleger mit Spannung auf die nun anstehenden Gewinnzah-len zum dritten Quartal. Dabei wird sich zeigen, ob bereits ers-te Bremsspuren auszumachen sind. Bereits gestartet ist die Gewinnsaison in den USA. Die Grossbanken JPMorgan, Wells Fargo und Citigroup haben ihre Bücher geöffnet. Sie konnten den Gewinn zwar deutlich steigern, dies aber vor allem dank der Auflösung von Rückstellungen. Vor allem das Kreditgeschäft hat sich bei allen Banken spürbar abgeschwächt. Dies verdeutlicht, dass die Konjunkturdynamik auch in den USA an Schwung verloren hat. Da-mit steigen die Sorgen vor ei-ner möglichen Stagflation. Ein schwächeres Wirtschaftswachstum, gepaart mit hoher Inflation, wäre für Investoren in der Tat ein anspruchsvolles Umfeld. In einer solchen Phase gehört typischerweise Gold zu den Gewinnern. Zuletzt verlief die Preisentwicklung beim Edelmetall allerdings eher enttäuschend. Seit dem Rekordhoch von 2060 US-Dollar pro Unze im August 2020 ging es mit dem Preis steil bergab. Aktuell notiert der Unzenpreis bei knapp unter 1800 Dollar. Sollten sich die stagflationären Tendenzen verstärken, dürfte Gold aber bald wieder glänzen. Interessiert? Kontaktieren Sie die Experten von Raiffeisen vor Ort. Als ausgewiesene Anlagebank finden wir die passende Lösung für Sie. www.raiffeisen.ch/anlegen.

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