Zusätzlich belasteten ernüchternde US-Konjunkturdaten die Börse. Entsprechend zogen sich angesichts des jüngsten Zinsanstiegs viele Anleger aus risikobehafteten Anlagen zurück.
Hierzulande neigt sich derweil die Berichtssaison ihrem Ende zu. Diese Woche rapportierten rund 40 Unternehmen über das Geschäftsjahr 2022. Die Analystenschätzungen übertroffen hat Swiss Life. Der Betriebsgewinn kletterte von 1,78 Milliarden auf 2,05 Milliarden Franken. Während das gebührenbasierte Geschäft mit Finanzberatungen weiter wuchs, sanken die Prämieneinnahmen im Versicherungsgeschäft. Die Aktionäre dürfen sich über eine um fünf Franken höhere Dividende freuen (30 Franken je Aktie).
Der Logistikkonzern Kühne + Nagel profitierte von den Lieferkettenproblemen und erzielte auf allen Stufen sehr gute Resultate. Die Aktie quittierte das mit einem zeitweisen Plus von 8 %. Trotz Umsatzwachstum einen tieferen Betriebsgewinn (EBITDA) verbuchte der Personaldienstleister Adecco. Grund sind Sondereffekte. IVF Hartmann hat dagegen seinen Gewinn 2022 um 76 % gesteigert. Dieses Plus ist allerdings zu relativieren, da im Vorjahr Umsatz und Gewinn infolge des abflachenden Coronabooms um gut zwei Drittel eingebrochen waren.
Die Inflation in der Eurozone ist im Februar von 8,6 % auf 8,5 % gefallen. Analysten hatten mit einem stärkeren Rückgang (8,3 %) gerechnet. Damit zeigt sich in Europa ein ähnliches Bild wie schon in den USA, nämlich, dass sich die Teuerungsraten nicht von heute auf morgen normalisieren. Die Börsen reagierten auf die Zahlen mit Abschlägen, implizieren diese doch, dass die Europäische Zentralbank (EZB) weiterhin die Zinsen erhöhen muss. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) der Schweiz ist im vierten Quartal nicht mehr gewachsen. Die hartnäckige Inflation und die restriktive Geldpolitik bremsten Industrie und Exporte. Für das Gesamtjahr 2022 ergibt sich ein Plus von 2,1 %.
Die Aussichten für die Wirtschaft haben sich weiter eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Industrie fiel im Februar um 0,4 Punkte auf 48,9 Zähler. Damit notiert der Vorlaufindikator den zweiten Monat in Folge unterhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Für 2023 rechnen wir mit einer weiteren Abschwächung des Wirtschaftswachstums.
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