141 Menschen kamen am 13. Mai in den Kulturraum Kirche Jung Rhy und spendeten ihr Blut. Üblicherweise zählt der Samariterverein etwa 100 bis 110 Blutspendende. Ausgerechnet während Corona stieg die Zahl deutlich, obwohl wegen der Hygiene- und Verhaltensregeln eine Geduldsprobe gefordert war. «Die Leute nahmen eine Wartezeit von einer Stunde und mehr in Kauf, bis eine Liege frei wurde», sagt Co-Präsidentin Petra Hasler. Weshalb Blutspenden plötzlich zum gefragten Termin wird, begründet sie mit gesellschaftlichen Aspekten: «Derzeit kommt das Soziale zu kurz.» Blutspenden sei eine Möglichkeit, unter Leute zu kommen. Ein Schwatz liegt drin während der Wartezeit oder im Anschluss an die Blutentnahme. Die Blutspendeaktionen geniessen einen Sonderstatus und gehören zu den wenigen Terminen, die trotz der Pandemie stattfinden. Die Leute fänden ausserdem Zeit, den Termin wahrzunehmen, da verschiedene andere Verpflichtungen und Vereinsaktivitäten ausfallen. Diese Vermutungen kann Norbert Segmüller, Präsident Samariterverein Widnau, nachvollziehen. Bei der letzten Blutspendeaktion in Widnau sei dies jedoch weniger zum Tragen gekommen, da der Termin zu Beginn des Lockdowns war und das Bedürfnis nach einem Austausch noch nicht im selben Masse ausgeprägt wie nach acht Wochen Einschränkungen.
Auffällig waren hingegen zahlreiche Neuspender, die in Widnau erschienen. Ihre Hauptmotivation: «Auf einfache Art Gutes zu tun», sagt Norbert Segmüller. Bei den Blutspendeterminen zählt der Samariterverein regelmässig zwischen 150 und 200 Spendenden, was einem hohen Niveau entspreche. Es sei jeweils von Vorteil, wenn sich der Termin einer Blutspendeaktion in Vereinen herumspreche und deren Mitglieder in Gruppen kämen. Kein kostenloser CoronatestWer in der Annahme kommt, sich beim Blutspenden gleichzeitig auf Corona testen lassen zu können, wird enttäuscht. Nur gesunde Spender sind zugelassen. Bevor das Blut entnommen wird, füllen die Spender einen Fragebogen über ihren gesundheitlichen Zustand aus. Regelmässige Spender erhalten das Formular per Post und können es vor dem Termin zu Hause ausfüllen. Ältere Menschen über 65 Jahren spenden im Blutspendezentrum St. Gallen und werden zuvor ärztlich untersucht.
Bei der Blutspendeaktion in Oberegg am 25. März, während der Anfangsphase der Corona- Einschränkungen, waren manche Spender verunsichert und sagten ihre Teilnahme ab.Unter erschwerten Bedingungen waren zusätzliche Helfer und doppelt so viele Räume nötig, sagt Albin Sonderegger, Präsident Samariterverein Reute- Oberegg. Im Juni steht bereits der nächste ausserordentliche Termin bevor. Vorgesehen wäre die Blutspende zwar in Heiden, doch die Platzverhältnisse im Kirchgemeindehaus lassen eine coronakonforme Aktion nicht zu. Terminauswahl Blutspende
Oberriet: 10. Juni, Oberstufenzentrum, 17 – 20 Uhr
Oberegg: 24. Juni, Oberstufenschulhaus, 17.30 – 19.30 Uhr
Widnau: 8. Juli, Metropolsaal, 16.30 – 19.30 Uhr
Altstätten: 9. September, Kulturraum Jung Rhy, 17 – 19.30 Uhr