19.01.2020

Bleandastöber im Dschungelfieber

Unter dem Motto «Magic Jungle» feierte die Guggenmusik Bleandastöber im Urwald der Mehrzweckhalle Oberriet ihr 35-jähriges Bestehen.

Von Anina Gächter
aktualisiert am 03.11.2022
Schmetterlinge flattern über den Köpfen zweier von Efeu umringten Frauen, rings um sie schlängeln sich pinke Anakondas. Kurz sieht man einige bunt gemusterte Chamäleons zwischen den Palmen aufblitzen, dann verschwinden sie hinter einer Gruppe Urwaldforscher. Was nach südamerikanischem Amazonas tönt, erwartete am Samstag die Gäste des Jubiläumsmaskenballs der Bleandastöber.Getreu nach dem Partymotto «Magic Jungle» haben sich zahlreiche Verkleidete in der Oberrieter Mehrzweckhalle versammelt, um gemeinsam auf die vergangenen 35 Jahre anzustossen und gleichzeitig die Rheintaler Fastnachtszeit einzuläuten.Eröffnet wurde der Abend von den Rhi-Jooli, Rüthi, die nicht nur die Gäste auf die Tanzfläche lockten, sondern mit ihrer Einladung zu einem gemeinsamen Grillabend die Bleandastöber erfreuten. Es folgten Auftritte der benachbarten Törggabenglar, der Rebsteiner Burgtätscher und der Altstätter Räbafäger, stets begleitet von Glückwünschen für die Jubilare.Gratuliert wurde nicht nur live, auch Videobotschaften von befreundeten Guggenmusiken und Fasnächtlern erheiterten immer wieder die Gemüter und verkürzten die Wartezeiten zwischen den Auftritten. Ein besonderes Highlight war der Auftritt der Veranstalter selbst. Dicht gedrängt wurde vor dem Bühnenrand getanzt, gesungen und applaudiert, als eine Gruppe ehemaliger Bleandastöber ihr Geburtstagsgeschenk überreichte.1984 trat die Oberrieter Guggenmusik zum ersten Mal offiziell unter dem Namen Bleandastöber auf. Das Fasnachtsprojekt begann jedoch bereits vier Jahre zuvor als Ableger der Jugendmusik. Gründervater Hubert «Hübi» Müller erinnert sich noch gut: «Als Proberaum und Maskenfabrik stellte ich meine Bildhauerwerkstatt zur Verfügung. Da wir weder Geld noch passende Materialien hatten, bastelten wir unsere Kostüme aus Bananenschachteln und Kleister. So entstand auch unser erster Name, die Bananenkistenband.»Heute sind die Outfits der Bleandastöber beinahe kleine Kunstwerke. Die Gesichter einheitlich mittels Airbrushpistole geschminkt, das Gewand eine Kombination aus verschiedensten Stoffen, und passend zum diesjährigen Motto «Glüahwörmli» zieren grün-leuchtende LED-Lämpchen den Rock der Fasnächtler.Vieles neu, doch das Wichtige bleibtAuch musikalisch hat sich einiges verändert. «Damals spielte ich einfach etwas vor und die Jugendlichen spielten es nach. Noten hatten wir keine, alles ging nach Gehör. An Instrumenten erlaubt war, was Krach machte. Heutzutage ist alles abgestimmt wie im Orchester. Die Guggenmusiken haben sich zu richtigen Bigbands entwickelt», meint Müller. Obwohl sich seit 1984 einiges verändert hat, blieben viele Traditionen erhalten.So werden bei den Jubiläumsmaskenbällen die ehemaligen Mitglie-der noch einmal für einen gemeinsamen Auftritt auf die Bühne gebeten.Dieses Jahr standen rund 50 Ehemalige in den Reihen der Bleandastöber. Eingekleidet in ihren damaligen Kostümen, boten sie eine Zeitreise durch die letzten 35 Jahre. «Das ist genau das, was meiner Meinung nach die Bleandastöber ausmacht», findet Präsident Andreas Kobler, «wir sind bodenständig geblieben und haben die Verwurzlung im Dorf nie verloren.» Das Jubiläumsjahr wird seine fünfte und letzte Saison sein. Danach übernimmt Trompeterin Cindy Maurer das Präsidium.

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