Bittere Niederlage des FC Widnau in Unterzahl

Ein Szene entschied das Auftaktspiel in die 2.-Liga-inter-Saison zwischen dem Aufstiegsfavoriten und dem FC Widnau: Nach einem Laufduell mit beidseitig intensivem Körpereinsatz in der 67. Minute zwischen Widnaus Zuzug Ilija Ivic und dem Churer Andrea Lo Re, der letzte Saison für Widnau spielte, zeigte der weit entfernt postierte Schiedsrichter dem Widnaue die gelb-rote Karte. Das Entsetzen der Gäste wurde noch grösser, als der folgende Freistoss zum 1:0 für die Bündner durch Innenverteidiger Aleksandar Zarkovic führte.Wenig später leistete sich Diego Liechti einen leichtsinnigen Ballverlust im Mittelfeld, den Churs Rafael Deplazes zum zweiten Tor für seine Farben und damit zur Entscheidung nutzte. Auf den Zweitore-Rückstand bei etwa 20 verbleibenden Minuten fanden die Rheintaler keine Antwort mehr.Widnauer nutzen Chancen vor der Pause nichtDie Gäste hatten es vorab in der ersten Halbzeit versäumt, selbst das erste Statement zu setzen. Die Mannschaft von Trainer Andreas Lüchinger dominierte die Bündner, die bei Saisonabbruch mit sechs Punkten Vorsprung die Tabelle angeführt hatten, in dessen Stadion in den ersten 45 Minuten. Das zentrale Mittelfeld der Widnauer mit Diego Liechti in der Defensive und Daniel Lässer sowie Daniele Varano gab den Takt vor, die Aussenspieler und Stürmer Lars Ivanusa kombinierten prächtig bis in Tornähe, im Strafraum mangelte es den Gästen aber an der ganz grossen Durchschlagskraft.Zwei grosse Chancen, sich für den starken Auftritt zu belohnen, hatten die Widnauer dennoch. Als Ivanusa einem Verteidiger den Ball abluchste und allein auf Goalie Zuvic laufen konnte, rutschte er im dümmsten Moment aus und brachte deshalb nur einen Kullerball zustande, den ein Bündner Verteidiger am Überschreiten der Torlinie hindern konnte. Und nach einem Lässer-Freistoss, den Churs Goalie prallen liess, setzte Liechti den Abstauber aus spitzem Winkel ins Aussennetz. Die Überlegenheit der Gäste drückte sich zur Pause nicht auf der Anzeigetafel aus, sie zwang aber Churs Trainer Maximilian Knuth zu Umstellungen: Nach dem Seitenwechsel liefen bei Chur drei neue Spieler auf, darunter auch Lo Re. Neu eingestellt, fingen sich die Gastgeber, während sich bei Widnau einige Unkonzentriertheiten einschlichen. Aber wirklich gefährlich, war der FC Chur 97 bis zum Tor auch in der zweiten Halbzeit nicht. Widnaus 18-jähriger Goalie Alessio Demarchi – er ersetzte Julian Schatzmann, der sich im Abschlusstraining verletzte – musste nun aber doch hie und da eingreifen. Die Widnauer dagegen verlegten sich aufs Kontern, spielten ihre Gegenstösse aber nicht konsequent zu Ende.Widnau war spielerisch besser als Chur, der Favorit erwies sich aber als effizienter. Deshalb endete ein entgegen den Erwartungen verlaufendes Spiel mit dem erwarteten Resultat – übrigens demselben wie beim Saisonstart vor einem Jahr, damals allerdings auf der Aegeten in Widnau. Dort erfolgt der Saisonauftakt am kommenden Sonntag mit dem Spiel gegen Rüti ZH.