24.09.2019

Bitte wieder - bitte nicht nochmal!

Leserbriefe zu den Themen Familie, Wahlen und Sprachheilschule.

Von Rahel Plüss, Rechtsanwältin und Mutter, Heerbrugg
aktualisiert am 03.11.2022
Als Familienpolitiker hat sich Thomas Ammann im Nationalrat für zwei Wochen Vaterschaftsurlaub eingesetzt. Ein erster Schritt zur Aufwertung der Vaterrolle in der Kinderbetreuung, der auch von der Wirtschaft mitgetragen wurde. Die klassische Rollen- und Aufgabenverteilung in der Familie hat ausgedient. Während früher meist die Frauen sich zu Hause um das Familienleben kümmerten und die Männer für das Einkommen sorgten, ist es heute so, dass die meisten Frauen nach der Geburt eines Kindes rasch an den Arbeitsplatz zurückkehren wollen. Die Gründe dafür sind vielseitig. Karriereplanung, Ausgleich zum Muttersein, wirtschaftliche Notwendigkeit, Selbstständigkeit oder Freude am erlernten Beruf. Ich bin dankbar, dass sich die CVP und allen voran unser Rheintaler Nationalrat Thomas Ammann für die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit einsetzt. Mit familiengerechten Bedingungen und Angeboten kann ein Teil des Fachkräftemangels reduziert werden. Zudem dürfen Familien künftig nicht noch stärker belastet werden. Im Gegenteil: Die Erziehungs- und Betreuungsarbeit muss anerkennt werden. Egal, ob diese von Frauen oder Männern geleistet wird. Daher erachte ich die zwei Wochen Vaterschaftsurlaub nicht nur als dringend notwendiges, sondern vor allem auch als gesellschaftliches Zeichen in die richtige Richtung. Schliesslich sollen beide Elternteile von Beginn weg die Möglichkeit haben, eine enge und bindende Beziehung zu ihren Kindern aufzubauen. Auch das ist Gleichberechtigung. Damit diese Werte künftig in Bern weiterhin vertreten sind und der eingeschlagene Weg weitergeführt werden kann, wähle ich am 20. Oktober Thomas Ammann. Mit ihm haben wir einen engagierten und lösungsorientierten Politiker, der für den Mittelstand, die Familien und unsere Region einsteht.Rahel Plüss, Rechtsanwältin und Mutter, HeerbruggAbderhalden überzeugtDie Wiederwahl von Andrea Caroni als einziger Ausserrhoder Ständerat ist wohl unbestritten. Umso wichtiger ist es, für den ebenfalls einzigen Sitz im Nationalrat eine für dieses Amt fähige Kandidatin zu wählen und damit den Frauen Ausserrhodens im nationalen Parlament eine Stimme zu geben. Jennifer Abderhalden ist eine fähige und überzeugende Kandidatin. Ihre Ausbildung als Pädagogin, Betriebswirtschafterin und Juristin sowie ihre beruflichen Erfahrungen bei der St. Galler KB, als Lehrbeauftragte an der FH St. Gallen und als Stabschefin der Stadtverwaltung St. Gallen befähigen sie für dieses anspruchsvolle politische Amt. Vor allem aber ist sie sich der grossen Herausforderungen bewusst, welche die Schweiz aktuell und in Zukunft beschäftigen werden. Nebst der politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Europa und der Welt braucht es eine weitsichtige Gesundheits- und Sozialpolitik und wirksame Lösungen in der Energie-, Klima- und Umweltpolitik. Es gilt mehr denn je, die vordringlichen Bedrohungen unserer Zeit zu erkennen und die Verantwortung für eine lebenswerte Schweiz zu übernehmen – mit intakten Ressourcen und gleichberechtigten Chancen für alle auf ein selbstbestimmtes, gesundes Leben. Für diese politischen Ziele steht Jennifer Abderhalden. Wir sollten ihr die Chance geben, diese in Bern über Parteigrenzen hinweg zum Wohle aller umzusetzen.Jürg Wickart, WalzenhausenBitte nicht nochmals!In den vergangenen Tagen sind Leserbriefe zu Michael Fitzi erschienen, deren Verfasser ihn als Gemeindepräsidenten für Thal propagieren. Hier möchte ich in Erinnerung rufen, dass es Michael Fitzi war, der vor kurzem mit einem klaren Votum aus dem Schulrat abgewählt wurde. Er hatte es geschafft, einen Grossteil der Lehrerschaft gegen sich aufzubringen. Auch mit den Leuten in seiner Partei, der CVP, kam er nicht klar. Seine Lösung: ein Parteiwechsel. Aktuell gibt er sich als fachkundiger Finanzexperte, der die Gemeindeschulden abbauen will. Hier scheint er in klassischer SVP- Manier eine Schwachstelle ausgemacht zu haben, die es mit einfachen Phrasen zu bearbeiten gilt, um Stimmen zu ergattern. Konkrete Lösungen hat er nicht, braucht er aber auch nicht. Ist man erst gewählt, wird man dann schon sehen – oder kann die Schuld dem Vorgänger zuschieben. Fitzi ist bekannt für wenig Kompromissbereitschaft, eine ausgeprägte Schwarz-Weiss-Sicht und «Lösungen», die langfristig nicht tragbar sind. Die Thaler erkannten Fitzis Wahl in den Schulrat als Fehler, der folgerichtig korrigiert wurde. Aus diesem Fehler muss gelernt werden. Michael Fitzi darf nicht mehr in ein Amt gewählt werden.Guido Kast, StaadWunsch ging in ErfüllungDie Einweihung der Sprachheilschule Rheintal erfüllt einen lang gehegten Wunsch. Bereits 1942, in einer der düstersten Zeiten der europäischen Geschichte, hatte sich der Zürcher Hals-, Nasen- und Ohrenarzt Karl Arnold Kistler um die Kinder bemüht, die trotz gutem Hören schlecht oder gar nicht sprechen. Es fiel ihm in seiner Praxis auf, dass eine fehlende Intelligenz keinesfalls die Ursache dieses Mangels war. Ein Ferienlager, in dem sprachauffällige Kindern der deutschen Schweiz im Sprechen angeleitet wurden, bestärkte ihn, die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft zu gründen, mit Unterstützung der Gehörloseninstitution in St. Gallen. Bald folgte auch die Ausbildung von mehrheitlich Logopädinnen, aufbauend vor allem auf der Grundausbildung von Primarlehrerin oder Kindergärtnerin. In der Stadt Zürich wurden bald Sprachheilkindergärten eingerichtet, geführt von einer Kindergärtnerin und einer Logopädin, was ein intensives Üben mit den schwer betroffenen Kindern erlaubte. Cécile Schwarz, Titularprofessorin für Sprachstörungen, hat mit ihrer Systematischen Logopädie das komplexe Zusammenspiel von Sprache hören und in Sprechen umsetzen aufgezeigt. Sprechen lernen ist für einige Kinder alles andere als selbstverständlich, dies von ihrem ersten Versuch an, Gehörtes sprechen zu wollen. Es ist sehr erfreulich, dass die Logopädinnen des Logopädischen Dienstes Mittelrheintal und des Sprachheilambulatoriums Oberrheintal tatkräftige Unterstützung erhalten.Barbara Müller Gächter, Balgach

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