26.02.2020

Bis Mai soll das Sparpaket stehen

Heiden plagt ein strukturelles Defizit von über einer Millionen Franken. Nun werden Sparmassnahmen gesucht.

Von Jesko Calderara
aktualisiert am 03.11.2022
Die Gemeinde Heiden muss sparen. Bereits bei der Präsentation des Voranschlags 2020 kündigte Gemeindepräsident Gallus Pfister ein Entlastungsprogramm an. Dazu wird der Gemeinderat nun eine Arbeitsgruppe einsetzen. Dies kündigte er gestern in einer Medienmitteilung an.Der Arbeitsgruppe gehören Gemeinderat Jörg Lutz, Präsident der Kommission Infrastruktur, Sven Gerig, Vertreter der Kommission Finanzen und Verwaltung, Marco Stübi, Gemeindeschreiber sowie Suzan Yavuz, Leiterin Finanzen und stellvertretende Projektleiterin, an. Die Leitung übernimmt Gallus Pfister. Extern begleitet wird das Projekt durch das Beratungsunternehmen BDO, vertreten durch Markus Meli.Erste Massnahmen sollen 2021 umgesetzt werdenGemäss Pfister hat die Projektgruppe verschiedene Aufgaben. Unter anderem wird sie das Erfassen der Massnahmen koordinieren. Zudem wird die Arbeitsgruppe dem Gemeinderat Handlungsempfehlungen abgeben. Dieser will dann bis Ende Mai über das Entlastungsprogramm entscheiden. Die beschlossenen Massnahmen werden mit dem Voranschlag 2021 der Öffentlichkeit präsentiert.Die Umsetzung des Entlastungsprogramms soll in drei Paketen erfolgen, wie es in der Mittelung heisst. Im ersten Paket werden Sofortmassnahmen zusammengefasst, die unmittelbar Wirkung erzielen und mit dem Voranschlag 2021 umgesetzt werden können. Im zweiten Paket werden Massnahmen gebündelt, für die es eine Gesetzesänderung beziehungsweise eine Volksabstimmung braucht. Als Beispiel nennt Pfister den Neubau der Turnhalle Gerbe, zu dem das Volk bereits Ja gesagt hat. Dieses Vorhaben, ohne die Mehrzwecknutzung zu realisieren, wäre um 1,5 Millionen Franken günstiger und würde über 40 Jahre zu jährlich 37500 Franken tieferen Amortisationskosten führen. «Über eine solche Änderung müsste das Volk jedoch erneut befragt werden», sagt der Gemeindepräsident. Das dritte Paket beinhaltet alle Sanierungs- und Unterhaltsarbeiten an der gemeindeeigenen Infrastruktur. Dabei wird auch der Verkauf nicht mehr benötigter Liegenschaften geprüft. Ziel des Entlastungsprogramms ist der Abbau des strukturellen Defizits. «Wir wollen mittelfristig einen ausgeglichenen Haushalt erreichen, wobei der heutige Steuerfuss von 3,7 Einheiten möglichst beibehalten werden soll», sagt Pfister. Für 2020 rechnet Heiden mit einem strukturellen Defizit von 1,2 Millionen Franken. Bis 2023 erhöht sich dieses jährliche Defizit auf 1,6 Millionen Franken. Ohne Gegensteuer ist das verfügbare Eigenkapital dann aufgebraucht. Dies hängt auch mit den geplanten Investitionen von 48,6 Millionen Franken zusammen, die zu einem höheren Abschreibungsbedarf führen. Kasten:Zentrumsentwicklung und Richtplanung als Legislaturziel Der Gemeinderat Heiden hat die Massnahmen für die laufende Legislatur verabschiedet. Im Zentrum der Legislaturplanung der kommenden Jahre stehen die Überarbeitung der kommunalen Richtplanung, der Masterplan Zentrumsentwicklung mit dem neuen Bahn- und Bushof sowie der Neubau der Sporthalle Gerbe – und dies bei einem mittelfristig ausgeglichenen Haushalt. Basierend auf dem Leitbild hat der Gemeinderat die Massnahmen festgelegt, mit denen er die Ziele der Gemeinde erreichen will. Nach aussen zeigt die Legislaturplanung der Bevölkerung, auf welche Themen sich die Gemeinde konzentriert. Nach innen unterstützt sie als Führungsinstrument die Verwaltung zu steuern und die beschränkten finanziellen Mittel zielorientiert einzusetzen. (gk)   

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