Biotope sollen nass bleiben

Kurt LatzerEin kleiner Weiher, umgeben von Heckenpflanzen und knorrigen Bäumen, daneben ein kleiner Graben und tief hängende, mit Moos überwucherte Äste. Ein paar Meter weiter, auf einer kleinen Lichtung, setzen sich vom Grün des Rietgrases rote Punkte ab, die sich bei näherer Betrachtung als Fliegenpilze entpuppen.Es ist ein wunderschöner, fast verlorener Ort, den der Verein Pro Riet kommenden Winter und allenfalls nächsten Sommer aufwerten kann. Amphibien sollen auf der etwa 50 Aren grossen Parzelle ein besseres Zuhause bekommen. «Der Weiher trocknet im Sommer oft komplett aus, ebenso die kleinen Gräben.Tiefere Weiher und Gräben geplantDas wollen wir ändern», sagt Urs Weber, Projektleiter des Projekts Aufwertung des Amphibienlebensraums. Der Eigentümer der Parzelle habe den Verein kontaktiert und seinen Boden, der schon heute zum Amphibienlaichgebiet gehört, zur Verfügung gestellt.«Wir sind froh, wenn sich Besitzer engagieren und uns Boden zur Verfügung stellen», sagt der diplomierte Naturwissenschafter. Baulich verfolgt Pro Riet drei Ziele.«Den Weiher und die verschiedenen Gräben auf dem Grundstück sollen tiefer werden, damit sie im Sommer nicht komplett austrocknen. Zudem bekommt der Weiher an zwei Seiten Flachwasserzonen», sagt Urs Weber.Auch Biodiversität soll profitierenIm hinteren Teil der Parzelle soll ein neuer, grosser Weiher entstehen. Gefördert werden sollen unter anderem Molcharten. Der anfallende Aushub des etwa 12 mal 30 Meter grossen und maximal eineinhalb Meter tiefen Teichs soll der Instandstellung landwirtschaftlich genutzter Flächen dienen.In einem weiteren Abschnitt soll eine Blumenwiese entstehen, einzelne Feldgehölze gelichtet und zudem Geäst angehäuft werden.Mit all den Massnahmen verbessert der Verein Pro Riet auf der Parzelle nicht nur den Amphibienlebensraum, sondern auch die Biodiversität. Die Arbeiten sollen durchgeführt werden, während die Vegetation ruht oder im Sommer, wenn es trocken ist.