23.04.2019

Bioterra baut den Schülergarten

Auf dem Gelände des Vereins Zwischennutzung Gärtnerei entsteht zurzeit ein Naturgarten für Primarschüler. Auf diese Weise will man den Kindern das biologische Gärtnern näherbringen.

Von Kurt Latzer
aktualisiert am 03.11.2022
Sie schlagen Pfähle, flechten Äste graben Löcher und setzen Steine: Sonja Halter ist Leiterin der Bioterra-Regionalgruppe St. Galler Rheintal. Gemeinsam mit ihrer Freundin Michèle Löhrer, ebenfalls Bioterra-Mitglied, schaffen sie die Basis für den Schülergarten, der zurzeit auf dem Areal des Vereins Zwischennutzung Gärtnerei entsteht. Auch Kinder und weitere Helfer gehen den beiden zur Hand, damit zur Pflanzzeit nach Ostern alles parat ist. Das Stück Land, auf dem Schülerinnen und Schüler Bekanntschaft mit dem Thema Naturgarten machen sollen, ist durch ein Weidengeflecht vor dem Wind geschützt. Neben des aus Holzstangen zusammengefügten Kartoffelbeetes ist der Windfang das grösste «Bauwerk» im Garten.Primarschüler beteiligen sich aktiv, auch am MarktAngefangen hat alles mit einer Idee des Vereins Zwischennutzung Gärtnerei. Auf einem Teil des Areals sollte ein Gemeinschaftsgarten entstehen und daneben ein Garten für Kinder, allenfalls auch für Senioren. «Ich habe mich vor allem für den Teil der Kinder eingesetzt», sagt Sonja Halter.Kurz danach habe sich die Schule gemeldet, woraus das Projekt Schülergarten entstanden sei. Vor drei Wochen hat es ein Start-up gegeben, an dem Eltern, Lehrer und Schüler erste Arbeiten, wie etwa ein Ast-Sofa, erledigt haben. «Es war ein lässiger Anlass, an dem sehr viele Leute fleissig waren», sagt die Bioterra-Gruppenleiterin. In der Woche nach Ostern ist «Bioterra-Markt» auf dem Areal des Schulhauses Bild. An diesem Anlass sind die Schülerinnen und Schüler mit von der Partie. Die Kinder haben Blumentöpfe bemalt und unter der Anleitung bepflanzt.Vor den Sommerferien feiern sie das «Härdöpfelfäscht»Sonja Halter: «Die Schüler verkaufen die Töpfchen am Markt. Mit dem Erlös kaufen wir Samen und anderes für den Schülergarten.» Wenn man sich mit der Bioterra-Gruppenleiterin unterhält, spürt man: Sie hat den Plausch, dass sich die Schule für das Projekt dermassen engagiert, Ideen einfliessen lässt und unterstützt. Im Frühjahr findet auf dem Areal «Zwischennutzung» eine Projektwoche statt.Der Altstätter Schülergarten ist als Pilotprojekt gedacht, zu Beginn mit vier Klassen. Wenn alles gut funktioniert, könnte man den Garten erweitern. Und was genau sollen die Kinder im Garten lernen? «Es geht nicht vorwiegend um Gemüsebau, sondern um das Erlebnis Garten», sagt die Bioterra-Leiterin.Kinder sollen das biologische Gärtnern erleben, lernen, wie die Natur und deren Kreisläufe funktionieren. Ernteerträge stehen nicht im Mittelpunkt, sondern unter dem Motto «Spass an der Natur statt Jäten».Gestartet wird mit dem Anpflanzen von Kartoffeln, das sei eine relativ einfach zu bearbeitende Kultur. «Das können die Kinder prima ergänzen mit Blumen und anderem Blühenden», sagt Sonja Halter.Als Abschluss vor den Sommerferien finde das «Härdöpfelfäscht» statt, an dem die Ernte verzehrt wird. «Und wenn die Härdöpfel nicht reichen, um die 80 Mäuler zu stopfen, schadet es auch nicht, wenn wir ein Kilo kaufen müssen», sagt die Bioterra-Rheintal-Leiterin mit einem Lächeln auf den Lippen.

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