28.01.2020

Biodiversität ist Teil der Ortsplanung

Diepoldsau liess eine Studie zu Siedlungsrändern und Freiräumen erarbeiten. Am Dienstagabend stellte sie das Ergebnis vor.

Von Monika von der Linden
aktualisiert am 03.11.2022
Im vergangenen Februar lud die Gemeinde Diepoldsau die Bevölkerung mittels Workshops ein, ihre Ideen und Vorstellungen bezüglich der Revision der Ortsplanung einzubringen. Nahezu jede Arbeitsgruppe äusserte seinerzeit den Wunsch, das Thema Biodiversität zu vertiefen. «Das ist kein Greta-Effekt», sagte Gemeinderat Patrick Spirig am Dienstagabend. Biodiversität habe in Diepoldsau eine stärkere Bedeutung als noch zu Beginn der Ortsplanung im Jahr 2017. «Sie wird als wichtiger Bestandteil der Ortsplanung wahrgenommen.»Aufgrund des vorgebrachten Wunsches hatte die Gemeinde das Büro OePlan in Altstätten beauftragt, ein Konzept zu entwickeln. Das Team analysierte das Gemeindegebiet in Bezug auf die Art der Siedlungsränder sowie ihre Freiräume und stellte eine Verbindung her, wie die Biodiversität verbessert werden kann. Geschäftsführer Kenneth Dietsche stellte der Bevölkerung in der Mehrzweckhalle die Ergebnisse der Studie vor.«Siedlungsränder sind die Flächen, wo die Bebauung aufhört und Landschaft übergeht», sagte Kenneth Dietsche. Sie seien die Schnittstelle von Naherholung, Landwirtschaft, Biodiversität sowie die Visitenkarte des Dorfes. In Diepoldsau haben die Ränder oft eine lockere Struktur. «Das spricht für Qualität.» Diese weichen Übergänge gelte es zu erhalten. Harte Ränder, an denen zum Beispiel eine Siedlung direkt an Landwirtschaft grenzt, könne man im Konsens der Eigentümer etwas auflösen und dann die Biodiversität fördern.Freiräume sind unbebaute Flächen wie Spielplätze, Sportplätze, Grünflächen, Landwirtschaft und Strassen. «Die Schulanlagen in Diepoldsau erfüllen viele Funktionen», nannte Kenneth Dietsche als herausragendes Beispiel.Claudia Aeberhard hatte eine Broschüre aus Heiden mitgebracht. Mit ihr wendet sich die Gemeinde an Hausbesitzer und empfiehlt ihnen, wie sie zum Beispiel einen Garten so gestalten können, dass er schön ist und Menschen wie Natur guttut.Paul Hutter appellierte an die Besitzer grüner Rasenflächen, sie mögen im Frühling einige Quadratmeter umstechen und einsäen. «Bienen brauchen Blumen», sagte er.Der Durchgangsverkehr beschäftigt immerWie an jeder Veranstaltung in Diepoldsau brachten etliche Redner auch den Durchgangsverkehr aufs Tapet. Patrick Spirig ging auf keine vertiefte Diskussion am Ortsplanungsanlass ein. Zu dem Thema gebe es eigene Veranstaltungen, sagte er.Raumplanerin Marilene Holzhauser erläuterte, welche Punkte der von Kenneth Dietsche vorgestellten Studie ins Gesamtkonzept Ortsplanung eingeflossen sind. In die Karte eingezeichnet und in die Leitsätze aufgenommen wurden Naturschutzgebiete, die Struktur der Siedlungsränder, Freiräume und das Velowegnetz. «Jetzt wissen wir, was sinnvoll wäre», sagte Marilene Holzhauser. Im einem nächsten Schritt würden Reglemente und Anreize für freiwillige Massnahmen ausgearbeitet.Im Februar geht das Gesamtkonzept in die Vernehmlassung. Voraussichtlich im Laufe des Jahres 2021 wird die revidierte Ortsplanung öffentlich aufliegen. Sie enthält die Instrumente Richtplan/Zonenplan, Baureglement und Schutzverordnung.Hinweis: Das Gesamtkonzept zur Siedlungsentwicklung kann im Internet unter www.diepoldsau.ch heruntergeladen werden.

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