23.09.2022

Biodiversität am Zapfenbach wird gefördert

Am Zapfenbach in Kriessern wird derzeit nährstoffreiches Böschungsmaterial abgetragen. Ziel ist es, die Biodiversität zu fördern und den Unterhaltsaufwand zu reduzieren. Von den Massnahmen profitieren auch die Landwirte.

Von pd
aktualisiert am 02.11.2022
Rund 1650 Kubikmeter Letten werden in diesen Tagen entlang des Zapfenbachs bei Kriessern abgetragen. Die erste Etappe erstreckt sich über eine Länge von einem Kilometer. In den nächsten Jahren sind drei weitere Etappen geplant. «Ziel der Ar­beiten ist es, Gestrüpp und nährstoffreiches Böschungsmaterial zu entfernen.Damit wird die Biodiversität gefördert», sagt Sascha Weder, Geschäftsführer des Zweckverbands Rheintaler Binnenkanal, der auch für den Unterhalt des Zapfenbachs zuständig ist. «Neu werden Be­reiche mit Kiesflächen geschaffen, Buschgruppen gepflanzt und die Böschung wird mit ei­ner geeigneten Samenmischung mit einem speziellen Saatroboter angesät», sagt Weder.Die Flächen, die derzeit bearbeitet werden, sind an einen Landwirt verpachtet. Dieser ist für die ordentliche Pflege des Abschnitts besorgt. Die Böschungen können als landwirtschaftliche Nutzfläche angemeldet wer­-den. Für die Pflege der Grundstücke erhalten die Landwirte Unterstützungsbeiträge. Neu gibt es für Landwirte auch Beiträge für die Pflege von Hecken. Diese werden vorwiegend im Bereich der Wasserkante angepflanzt.Den Neophyten wird der Kampf angesagtDer Vorteil der Umgestaltung liegt in der Erhöhung der Bio­diversität, der Beschattung des Gewässers und längerfristig auch in der Reduktion des Unterhaltsaufwands. In den ersten Jahren muss der Neophyten-Bekämpfung jedoch ein Augenmerk geschenkt werden. Neophyten versuchen, sich auf offenen Flächen auszubreiten und die einheimischen Pflanzen zu verdrängen. Entsprechend müssen sie mit grossem personellem Aufwand bekämpft werden. Nur so kann man die einheimischen Pflanzen fördern. Dieser Mehraufwand nimmt ab, sobald die Böschungen mit einheimischen Pflanzen verdichtet sind.Ein weiteres Thema am Zapfenbach ist der Biber. «Mittlerweile gibt es beim Zapfenbach vier Biberbauten», sagt Sascha Weder. Sämtliche Bauten befinden sich im Bereich des Baggersees und stellen für die Entwässerung kein Problem dar. Die Situation wird vom Zweckverband Rheintaler Binnenkanal zusammen mit dem zuständigen Wildhüter beobachtet.Bedeutendes AufzuchtgewässerDer Zapfenbach dient dem Fischereiverein Oberrheintal als Aufzuchtgewässer. Damit er stets genügend Wasser führt, wird der Bach künstlich mit Wasser aus dem Rheintaler Binnenkanal gespeist. Durch die Installation einer neuen Pumpensteuerung werden Störungen automatisch gemeldet, und bei einem Ausfall einer Pumpe wird automatisch auf die zweite Pumpe umgeschaltet. Neu kann die zugeführte Wassermenge reguliert werden. Die konstante Wasserführung ist wiederum ein Vorteil für die angestrebte Biodiversität und die Entwicklung der Fische.

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