Biodiversität als Grundlage im Rebberg

«Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?» Dieses Sprichwort dürfte am Sonntag einmal mehr sehr zutreffend gewesen sein, denn die Einladung zum Erlebnistag der Winzerfamilie Herzog aus Thal fand grossen Anklang. Über 60 Daheimgebliebene nahmen die Gelegenheit wahr, mehr über den neuen Rebberg am Hang des Steinernen Tisches zu erfahren und gleichzeitig die Gastlichkeit der Familie mitten im Rebberg zu geniessen.Hohe Qualität in einem natürlichen UmfeldBiodiversität ist eine Lebensgrundlage des Menschen. Klimawandel, Verbauung der Landschaft, intensive Landwirtschaft oder verändertes Freizeitverhalten haben dazu geführt, dass flächenmässig stetig Lebensraum verloren gegangen ist und dessen Qualität massiv abgenommen hat. Sensibilisiert von dieser Tatsache geben zahlreiche Organisationen, landwirtschaftliche Unternehmen sowie Privatpersonen ihr Möglichstes, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Auch für die Winzerfamilie Herzog ist der nachhaltige und verantwortungsvolle Umgang mit der Lebensgrundlage Boden und mit den natürlichen Ressourcen eine Herzensangelegenheit.Während Flugzeuge anlässlich der Eröffnung des neuen Flugzeug- und Fahrzeug-Museums in Altenrhein am Himmel kreisten und mit ohrenbetäubendem Lärm ihre Schau zeigten, erfuhren die Besucherinnen und Besucher, welch vielfälti-gen Lebensraum Rebberge für Pflanzen- und Tierwelt bieten können und wie sie aktiv zu einem ausgeglichenen Ökosystem beitragen können.Vielfältige Natur am Rebberg fördernBeim Anbau des neuen Weinbergs am Buechberg hat die Winzerfamilie darauf geachtet, Biodiversität zu fördern und Flora und Fauna Lebensraum zu bieten. Trauben von höchster Qualität in einem natürlichen Umfeld zu produzieren, war ihr ein wichtiges Anliegen. An den Böschungen zwischen den jungen Reben wachsen nun über 50 verschiedene Pflanzen, Blumen, Gräser und Kräuter. Sie liefern Insekten fast das ganze Jahr hindurch ein wechselndes Angebot an Nahrung. Am Steilhang wurde eine Trockenwand aus Thaler Sandstein erstellt. Das sehenswerte Bauwerk mit seinen Fugen und Ritzen bietet Unterschlupf für Tiere und Pflanzen.Bis zur ersten Weinprobe dauert es nochMit etwas Glück finden Eidechsen Gefallen an der Steinlinse, die oberhalb des Weinberges an sonniger und trockener Lage zum Einzug einlädt. Ebenso sind Insekten im schmucken Wildbienenhotel herzlichst willkommen. Für die erste Weinprobe aus dem neuen Rebberg braucht es allerdings noch ein paar Jahre Geduld. Doch bereits heute beherbergt der Weinkeller der Familie Herzog für jeden Weinliebhaber das Richtige.