Zehn Jahre ist es her, dass die Kriessner Umfahrungsstrasse total saniert und mit einem neuen Deckbelag versehen wurde. Es war 2013 das erste Mal, dass das inzwischen fast 30-jährige Teilstück vom Kriessner Kreisel Richtung Altstätten so umfassend erneuert, teilweise gar neu aufgebaut wurde.
Inzwischen ist es wieder in ähnlich schlechtem Zustand – und zwar schneller als erwartet. Denn das Fundament besteht nicht aus der sonst üblichen Steinschotterschicht, sondern wurde mit zusätzlich stabilisierenden leichteren Glasschotterpaketen aufgebaut. Strassenkreisinspektor Urs Kurath sagt:
Sonst wäre die Strasse noch schneller und tiefer abgesunken.
Trotzdem habe man bereits im vergangenen Herbst notfallmässig Schadstellen auffräsen und den Deckbelag punktuell ersetzen müssen, weil es zu grösseren Ausbrüchen gekommen sei, so Kurath und weiter, man habe gewusst, dass diese bei kalten Temperaturen durchgeführten Flickarbeiten nicht allzu lange halten würden. Obwohl man natürlich gehofft habe, dass die Massnahmen bis zur Totalsanierung genügen würden.
«Nun müssen wir aber nochmals nachbessern. Je nachdem wie wir mit anderen Arbeiten vorankommen, wird vor oder sonst gleich nach den Sommerferien nochmals geflickt, bevor die Strasse dann, wie schon länger geplant, 2024 totalsaniert wird», kündigt Kurath an.
Ein Gefühl, als ob man schwerelos wird und abhebt
Durch die mächtige, weiche Torfschicht und den stark schwankenden Grundwasserspiegel unter der Strasse bewegt sich diese. Unter Last entstehen Bodenwellen, vor allem auch durch den stetig zunehmenden Schwerverkehr. Auf dieser Strecke fahren viele Lastwagen, die ins Schwingen geraten und den Welleneffekt verstärken, den Belag regelrecht auseinanderdrücken.
Besonders problematisch sind Stellen, an denen Feldwege die Strasse kreuzen, die sich über Jahrzehnte gesetzt und verdichtet haben. Anders als beim Rest kommt es hier kaum zu Setzungen. Diese Stellen werden geradezu zu kleinen Schanzen.
Derzeit besonders stark spürbar ist ein solcher «Kicker» auf der Umfahrungsstrasse nach dem Altstätter Landi-Kreisel. Man hat nach der SBB-Unterführung regelrecht das Gefühl, abzuheben. Dort ist aber nicht ein Feldweg das Problem, sondern Entwässerungswerkleitungen, die sich im Gegensatz zur Strassenkofferung nicht absenken.
Sowohl dort, wie auch auf der Umfahrungsstrasse bei Kriessern wird das Problem so gelöst, dass diese «Kicker» ausgeflacht werden, indem Anrampungen gebaut werden. Kurath sagt:
Wirklich Ruhe, das ist mittlerweile absehbar, wird man auf den relativ neuen Streckenabschnitten aber auch in den kommenden zehn Jahren nicht haben.