14.09.2019

Bestimmt in der Sache, fair im Ton

Staatskunde für einmal nicht als Schulfach, sondern live mit Jungpolitikerinnen und Jungpolitikern: An der Kantonsschule diskutierten unter reger Anteilnahme der Schülerschaft Vertreterinnen und Vertreter aller im Kanton St. Gallen für einen Nationalratssitz kandidierenden Parteien «heisse politische Eisen». «Noch nie haben sich so viele um einen Sitz in Bern beworben», führte Geschichtslehrer Stefan Rohner, der mit der Schülerin Sina Schegg die Diskussion moderierte, in seiner Einleitung aus. Eingeladen waren jüngere, erstmals zur Wahl antretende Kandidatinnen und Kandidaten. Alle punkteten mit profunder Sachkenntnis, engagiertem Auftritt und fairem Verhalten.Unter den Themen, die der Öffentlichkeit auf den Nägeln brennen, rangiert die Migration weit oben. Laura Bucher, SP, plädierte für eine offene Schweiz, im Wissen darum, dass unser Land von Migranten immer profitiert habe. Michael Götte von der SVP konterte und kritisierte die unkontrollierte Zuwanderung; diese müsse im Interesse der einheimischen Arbeitskräfte kontrolliert und limitiert werden. Auf besonderes Interesse im jungen Publikum stiess das Thema Klimapolitik. Pointiert fiel die Stellungnahme von Valentin Faust von den Jungen Grünen aus. Eine «grüne Wirtschaft», Ausbau des öffentlichen Verkehrs sowie die Förderung erneuerbarer Energien seien das Gebot der Stunde. Zarah Fawzi, FDP, stellte sich nicht prinzipiell gegen diese Postulate, hielt indessen dafür, dass alle Massnahmen an der Tragbarkeit für unsere Wirtschaft ausgerichtet sein müssten.Die Gesundheitspolitik schliesslich, das letzte Thema der Diskussion, wird fassbar in drohenden Spitalschliessungen und rasant steigenden Krankenkassenprämien. Die CVP, vertreten durch Sandro Morelli, hält an einer hochwertigen, flächendeckenden medizinischen Versorgung fest, besonders auch in Randregionen. Für Andreas Bisig, Grünliberale Partei, wiegt das Argument der Kosten stärker. Im Interesse zahlbarer Krankenkassenprämien sind für ihn Spitalschliessungen kein Tabu. (pd)

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