Rückblick 3. Liga 15.06.2023

Bester Rheintaler Drittligist heisst nicht Rüthi, sondern Staad

Die Seebuben spielten zwar nicht in der (sehr abgespeckten) Rheintaler Gruppe, holten von allen Rheintalern aber am meisten Punkte. Am meisten beeindruckt hat allerdings Rüthi, während der FC Rebstein in der letzten Runde noch Diepoldsau-Schmitter abfing.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 15.06.2023

Wer sich auf den Plätzen umhört, auf denen in dieser Saison Drittligafussball stattfand, kommt zum Schluss: Die Liga war diese Saison schwächer als in den Vorjahren. Die Gruppeneinteilung hatte von Beginn weg weniger Spannung versprochen als üblich, und so kam es auch – dafür waren aber primär Buchs’ Sololauf an der Spitze sowie der peinliche Rückzug von Weesen II verantwortlich. Zur Folge hatte dies jedoch auch, dass im Saisonfinish einige Mannschaften, etwa Schmerikon oder Flums, unmotiviert auftraten.

Aus Rheintaler Sicht unter dem Radar flog der FC Staad. Er wurde in die Gruppe 3 eingeteilt und war ambitioniert gestartet, seine Saison erfuhr aber schon in Runde sieben den entscheidenden Knick: Beim späteren Aufsteiger Wittenbach trafen im Spitzenduell zwei punktgleiche Teams aufeinander. Staad verlor 1:4, fing sich nie mehr so richtig und lag am Ende 18 Längen hinter Wittenbach zurück. Auch die Zuzüge von Slobodan Aksic und Atila Prado brachten die Staader nicht in den Aufstiegskampf zurück.

Rüthi beeindruckt mit einer langen Siegesserie

Aber: Fernab des Mittel- und Oberrheintaler Kampfs um den «Titel» des besten Rheintaler Drittligisten gewann Staad diese Wertung. Im Schnitt holte der FCS 1,59 Punkte pro Spiel, Rü­thi 1,50, Rebstein 1,45 sowie Diepoldsau-Schmitter 1,30.

Rüthi – Rebstein war zweimal ein packendes Duell; es gab zwei Heimsiege.
Rüthi – Rebstein war zweimal ein packendes Duell; es gab zwei Heimsiege.
Bild: hst

Die Saison des FC Rüthi ist einfach zusammenzufassen: Hinrunde pfui, Rückrunde hui. Sieben Spiele in Folge spülten Rüthi an die vorletzte Stelle zurück – nach dem Winter folgten zwei weitere Niederlagen, danach acht Siege. Und damit mit Rang vier doch noch eine Platzierung im vorderen Tabellendrittel. Diesen verdiente der FCR sich redlich, bewies er doch diese Saison viel Geduld – ein Schlüsselmoment war sicher auch der Zuzug von Abwehrturm Besart Shoshi.

Rebstein und Diepoldsau tauschten die Positionen

Die Saison des FC Rebstein war ein Auf und Ab mit dem Höhepunkt zum Schluss: Die Heeb-Elf holte in den letzten vier Spielen zehn Punkte (12:2 Tore). Damit zeigte sie, guten Fussball spielen zu können – bis sie wirklich in die Saison fand, dauerte es aber zu lange, um doch etwas weiter vorne mitspielen zu können. Die 1,45 Punkte pro Spiel sind exakt Rebsteins Schnitt aus den letzten 24 Saisons.

Diepoldsau (mit Willi Durot) konnte nicht an den starken Herbst anschliessen.
Diepoldsau (mit Willi Durot) konnte nicht an den starken Herbst anschliessen.
Bild: hst

Der FC Diepoldsau-Schmitter ging den umgekehrten Weg des FC Rüthi. Er überzeugte mit einer sackstarken Hinrunde, danach brachen die Rheininsler aber ein. In der Rückrunde gab es für sie nur noch neun Punkte. Obwohl darunter ein Sieg gegen Spitzenteam Bad Ragaz war, ist das zu wenig. So fiel Diepoldsau hinter die Rheintaler Ligakonkurrenz zurück. Irgendwie war das sinnbildlich für die ganze Drittliga-Saison 2022/23.


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