25.06.2020

Besart Bajrami arbeitet für seine Chance

Der Rebsteiner Besart Bajrami wird Fussballprofi beim FC Vaduz – und möchte dort bald zum Einsatz kommen.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 03.11.2022
Die U23 des FC Vaduz ist in der Region gut bekannt. Sie spielt in der 2. Liga oft gegen Rheintaler Teams. Weniger bekannt ist sie hier dafür, tatsächlich Spieler an die Profimannschaft der Liechtensteiner heranzuführen. Doch noch vor Corona haben zwei U23-Spieler Profiverträ-ge bekommen: Torjäger Dejan Djokic und Besart Bajrami.Der 20-jährige Mittelfeldspieler Bajrami stammt aus Rebstein und «empfahl sich durch konstant überdurchschnittliche Leistungen für höhere Aufgaben», wie auf der Webseite des FC Vaduz zu lesen ist. Die Liechtensteiner belegen in der Tabelle der zweithöchsten Schweizer Fussballliga einen Spitzenplatz, sind auf Augenhöhe mit Rekordmeister GC. Vaduz spielt um den Aufstieg – und mitten in dieser aufregenden Phase wird Bajrami Profi.«Ich denke schon, dass ich meine Chance bekomme»Weil der Spielplan nach der Coronapause extrem dicht ist, macht sich Bajrami Hoffnungen auf baldige Einsätze bei den Profis. «Ich denke schon, dass ich meine Chance bekomme. Es geht Schlag auf Schlag, Rotation wird wichtig sein», sagt er.Viel weiter in die Zukunft blickt er nicht. Er sagt, er müsse sich zuerst bei Vaduz einen Stammplatz erkämpfen und dafür sei harte Arbeit gefragt. Zumal er ja erst im Sommer, nach dem Abschluss an der United School of Sports in St. Gallen, Vollprofi sei. Spricht Bajrami über seine Ziele, hört er sich ruhig und pflichtbewusst an. Er hat Respekt vor diesem grossen Schritt im Leben. Die Freude darauf überwiegt jedoch. «Ich setze jetzt voll auf den Fussball und darf das leben, was ich schon lange wollte», sagt er.Der fussballerische Werdegang von Besart Bajrami begann mit viereinhalb Jahren in Rebstein. Dort blieb er, bis er sich mit zwölf den Rheintal-Bodensee-Auswahlen anschloss.«Die Gegner haben ihn oft gefoult, aber er kämpfte»Ein langjähriger Trainer, über mehrere Juniorenstufen hinweg, war Gerhard Tobler. Er sagt: «Ich sehe heute noch vor mir, wie fleissig Besart Bajrami immer trainiert hat.» Er habe kein Training verpasst und sei schon als Bub talentiert und sehr ehrgeizig gewesen. Ebenso wie sein damaliger Teilzeit-Teamkollege, der heutige St. Gallen-Profi Betim Fazliji.Bajrami setzte sich durch, obwohl er auch einiges einstecken musste. «Ihm wurde nichts geschenkt. Weil er besser war als die meisten, körperlich aber eher klein, haben ihn die Gegner oft gefoult. Doch er hat immer gekämpft und sich durchgebissen», sagt Tobler.Den Traum, einmal Fussballprofi zu werden, habe der Bub schon früh gehabt. Tobler leitete daraufhin den Weg in die Auswahlen ein.Die Beschreibung Bajramis, die der frühere Juniorentrainer abgibt, trifft heute auch noch zu. Er sei stets ein eher ruhiger Typ gewesen, sagt Tobler. Ebenso zeigt sich Bajrami im Gespräch auf dem Rebsteiner Fussballplatz, wo seine Laufbahn angefangen hat. Er gibt überlegte Antworten, wirkt alles andere als überheblich.Auch «immer Vollgas geben» gilt heute nochGerhard Tobler sagt auch, Bajrami sei immer mit Freude ins Training gekommen und habe Vollgas gegeben. Das Wort fällt auch, wenn der Spieler über die letzten Jahre spricht. Nach den Jahren in den Rheintal-Bodensee-Auswahlen stieg er im Fürstentum Liechtenstein in den Spitzenfussball ein. Zuletzt war er drei Jahre in der U23, wo sein Trainer der frühere St. Gallen-Profi Daniel Sereinig war.Dieser habe ihn zu den konstant überdurchschnittlichen Leistungen geführt, durch die er sich für die eingangs erwähnten höheren Aufgaben empfohlen hat. «Er sagte, ich müsse an der Konstanz arbeiten. Ich habe dann noch mehr Vollgas gegeben», sagt Besart Bajrami. Dazu gehört auch das Training während der Coronazeit: Mit seinem Rebsteiner Freund und dortigen «Eins»-Spieler Elion Sopi traf er sich mehrfach auf dem Fussballplatz. Nicht, um ein wenig zu kicken, sondern zu Lauf-Intervalleinheiten.Belohnt wurde Besart Bajramis Weg mit einem Profivertrag. In einigen Testspielen kam er schon zum Einsatz. «Es war eindrücklich, in diesem Tempo und auf diesem Niveau zu spielen», sagt er. Gerhard Tobler freut dies. «Verletzt er sich nicht, traue ich ihm zu, sich in Vaduz durchzusetzen.»

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