Am Donnerstag trafen sich gegen 200 Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Bildung und Gesellschaft in der Rheinauhalle und sprachen über Berufsperspektiven und Karrierechancen mit oder ohne Lehre. Dem Fachkräftemangel entgegenwirkenDie Vize-Gemeindepräsidentin von St. Margrethen, Jacqueline Stäbler, bezeichnete das Rheintal als «dynamische Wirtschaftsregion». Damit sich der Fachkräftemangel nicht ausweite, seien Industrie und Wirtschaft gefordert. «Es braucht mehr Frauen, die eine Ausbildung in technischen Berufen antreten», sagte sie. Cornelia Grill, Präsidentin des Vereins Chance Industrie Rheintal, griff dies auf und verwies auf die erstmalige Teilnahme der Gesundheitsbranche mit zwei Gastständen am Berufswahlevent. Es seien Überlegungen im Gange, auch mit anderen Wirtschaftsbereichen zusammenzuarbeiten, um den Fachkräftemangel zu stoppen. Gemäss Michael Kummer, Personalchef der Bauwerk Boen Group, ist der gymnasiale Aus- bildungsweg gleichwertig zur dualen Berufsbildung. Der Zugang zum Arbeitsmarkt sei für Lehrabsolventen grundsätzlich einfacher, da sie früher selbstbestimmt und unabhängig handeln müssen. «Die praktische Ausbildung bietet ausserdem unmittelbare Ergebnisse», sagte Kummer, «das motiviert Jugendliche.» Der Zugang zur Berufslehre müsse mit modernen digitalen Möglichkeiten weiter vereinfacht werden. «Die entscheidenden Akteure bei der Berufswahl müssen ihre Informationsangebote besser koordinieren und verlässliche Rahmenbedingungen schaffen sowie ihre Netzwerke ergänzen», sagte Kummer. Benjamin SchmidHinweisDer Berufswahlevent «Chance Industrie Rheintal» in der Rheinauhalle in St. Margrethen ist noch heute Samstag durchgehend von 9 bis 13 Uhr geöffnet.