Im Rahmen eines Begabtenförderungsprojektes für Berufslernende organisierte die Berufsfachschule GBS St. Gallen mit dem finnischen Jyväskylä College einen beidseitigen Auslandaufenthalt. Eines der Ziele war, den Horizont bei sozialen, kulturellen, aber auch arbeitsspezifischen Aspekten der Berufslernenden zu erweitern und einen Grundstein für eine zukünftige internationale Zusammenarbeit in der Berufsbildung zu legen.In der Schule : Alles auf EnglischWährend drei Wochen durfte Corsin Castellazzi, Automatiker im dritten Lehrjahr bei libs in Heerbrugg, seinen Auslandaufenthalt in Finnland verbringen. Im Februar startete seine Reise, er wohnte in einer Unterkunft in der Stadt Jyväskylä. Dort besuchte Corsin das Jyväskylä College, eine Berufsbildungsinstitution, bei der jährlich rund 1700 Schüler in verschiedenen Berufen ihre Berufsausbildung starten. Seinen finnischen Berufsalltag in der «Automation Engineering»-Abteilung verbrachte er mit gleichaltrigen finnischen Studenten. Gesprochen wurde Englisch.Im Gegenzug besuchte ein finnischer Student seinen Kollegen Corsin Castellazzi und verbrachte sechs Wochen in der Schweiz. Die Jugendlichen besuchten zusammen die Berufsschule und arbeiteten gemeinsam am Arbeitsplatz von Corsin. Der junge Finne konnte so Schweizer Arbeitserfahrung sammeln. Diese unterscheidet sich sehr von der finnischen Berufsausbildung, die zum grossen Teil theoretisch und teilweise in Testlabors stattfindet. Die eigentliche Berufserfahrung wird in sechswöchigen Praktika gesammelt. Für ein solches kam der Finne in die Schweiz. Einmal mehr habe es sich gezeigt, dass das duale Berufsbildungssystem, wie wir es in der Schweiz kennen, sehr gut funktioniere, schreibt libs in einer Mitteilung. «Äusserst motiviert, fachlich weit fortgeschritten und mit viel Engagement im Berufsleben»: Voller Stolz durften die Lehrpersonen und Ausbildungsverantwortlichen des Schweizer Berufslernenden diese Rückmeldungen von den finnischen Kollegen entgegennehmen. (pd/rü)