07.12.2020

Bereits zum zweiten Mal Pflanzen geklaut

Altstätter Oberstufenschüler betreuen im Städtli ein Urban-Farming-Projekt. Wiederholt fehlten Pflanzen im Beet.

Von Hildegard Bickel
aktualisiert am 03.11.2022
Anscheinend wurde die Aufforderung zur Selbstbedienung gründlich missverstanden. Unbekannte haben sich bei den Pflanzgefässen in der Marktgasse rücksichtslos bedient. «Beim ersten Mal wurden alle Erdbeerpflanzen und ein Heidelbeerstrauch samt Wurzelstock ausgegraben», sagt der Lehrer und Betreuer des Projekts Alex Gächter. «Danach haben wir die Erdbeerpflanzen ersetzt. Jetzt sind diese schon wieder verschwunden.»Das Urban-Farming-Projekt der Oberstufe Feld, Altstätten, startete Ende September anlässlich der Sondertage zum Thema Nachhaltigkeit. Zehn Schüler bewirtschaften je vier Pflanzgefässe beim Haus Viva und in der Marktgasse. Wichtig ist der Gemeinschaftsgedanke des Projekts: «Die Bevölkerung soll sich an den Salaten, Kräutern und Nutzpflanzen bedienen, ohne zu hamstern.» Ein entsprechendes Plakat weist darauf hin. Nach den jüngsten Vorfällen sind die Schüler enttäuscht.«Vorerst belassen wir den Standort in der Marktgasse so, wie er momentan ist», sagt Alex Gächter. Er habe keinen konkreten Verdacht, wer die Pflanzen entwendet haben könnte, vermutet aber, dass sie zu attraktiv seien, um dauerhaft im Städtli zu gedeihen. Trotzdem hält er am Projekt fest. Es gebe immer wieder positive Reaktionen von Passanten, die es schätzen, wie das Städtli dank Urban Farming grüner werde und die den Einsatz der Schüler loben.Alex Gächter erinnert sich aber auch an eine Frau, die kritisch meinte, man solle ein solches Projekt nicht im Herbst beginnen, sondern im Frühling. Das möge stimmen. «Doch unser Ziel ist es nicht, möglichst viel Ertrag zu erhalten, sondern ein Beispiel zu geben, wie man mitten im Städtli Nutzpflanzen ziehen kann.» Sobald es Frühling wird, ist sogar ein Ausbau des Projekts geplant. Anlässlich der Imta, der internationalen musischen Tagung in Altstätten am 19. Mai, möchte der Lehrer mit den Schülern noch mehr Pflanzgefässe aufstellen, um das Projekt in einem grösseren Rahmen zu präsentieren. Jedoch überdenke man die Wahl der Pflanzen. «Wir wollen nach dem Winter Radieschen, Pflücksalat, Kresse und Ähnliches säen und setzen.» Auf Beeren werde vorerst verzichtet.

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