14.07.2020

Bereit für ein weiteres Amt

Rico Kellenberger – ein Ur-Auer, der schon für viele Vereine viel getan hat – kandidiert fürs Präsidium der Ortsgemeinde Au.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Der 56-Jährige war 17 Jahre stellvertretender Leiter von PostAuto Ostschweiz, wechselte per 1. Mai des letzten Jahres zu Bus Ostschweiz und ist hier seit diesem Jahr Stellvertreter des CEO.Als Leiter Produktion ist er mit dem Führungsteam für die Leistungserbringung in den Bereichen Betrieb und Werkstätten mit 300 Mitarbeitenden, über 100 Fahrzeugen und vier Werkstätten verantwortlich.Schon viele Ämter bekleidetWie ein roter Faden zieht sich Rico Kellenbergers Einsatz für die Allgemeinheit durch sein Leben. Er war Jungwachtleiter, Fussball-Juniorenobmann, OK-Präsident des Grümpelturniers, FC-Präsident, OK-Präsident der 200-Jahr-Feier Au-Heerbrugg, während zehn Jahren Präsident von Pro Heerbrugg und bis im letzten Jahr während zwölf Jahren Kirchenverwaltungsrat.Nach wie vor ist er Revisor der Gönnervereinigung Au sowie Fussballcamp-Trainer mit A-Diplom.Auch dem Gemeinderat gehörte Rico Kellenberger an, doch ein Herzinfarkt beendete dieses Engagement schon nach kurzer Zeit jäh. Das war Mitte des letzten Jahrzehnts. Die Warnung, sagt er, habe er verstanden.Alles von anderer Seite sehenEin Grundsatz Rico Kellenbergers lautet: Mach nie etwas zweimal. Der Einsatz für die Ortsgemeinde als Präsident reizt ihn besonders, weil er einen Seitenwechsel bedeutet. Bei seiner bisherigen Vereinstätigkeit hatte er viel mit der Ortsgemeinde zu tun, als deren Hauptverantwortlicher könnte er sich auf neue Weise für die Dorfgemeinschaft einsetzen.Er ist bestens vernetzt, dank seiner beruflichen Tätigkeit auch mit kantonalen Amtsstellen, und geht auf die Menschen zu. Die als vorbildlich erlebte Präsenz des bisherigen Ortsgemeindepräsidenten bei Anlässen gefällt Rico Kellenberger besonders. Auch er ist sehr gern unter Menschen und offen nach allen Seiten.Gut vorbereitet, Leben angepasstDem Ortsverwaltungsrat ist Rico Kellenbergers Interesse am Präsidium schon seit drei Jahren bekannt. Bewusst früh habe er sich mit der Möglichkeit der Amtsübernahme beschäftigt, mit jedem Verwaltungsrat ein Gespräch geführt und intensiv geklärt, was das Amt bedeutet. Auch seine persönlichen Lebensumstände hat er auf eine allfällige Übernahme der Ortsgemeinde-Präsidentschaft ausgerichtet. Sein Arbeitgeber unterstütze ihn; bei Bedarf, sagt Rico Kellenberger, wäre zugunsten der Ortsgemeinde sogar eine Reduktion des Arbeitspensums möglich.«Kreativer Macher mit Herzblut»Rico Kellenberger sieht sich selbst als kreativen Macher, der sich «mit Herzblut» für die Ortsgemeinde einsetzen will. Der ehemalige Hauptmann im Militär, der das Führen als Passion erlebt, ist grundsätzlich an Win-win-Lösungen interessiert. So habe sich zum Beispiel in Au der erste Allwetterplatz im Tal erstellen lassen, auf dem sogar der FC St. Gallen trainierte.Als Präsident von Pro Heerbrugg ermöglichte Kellenberger das Festival «Sommer im Park», das sich prächtig entwickelt hat. Der Präsidentschaftskandidat legt Wert auf Unabhängigkeit, wertschätzendes Kommunizieren und die Schonung von Ressourcen wie Wiesen, Äckern, Wäldern oder Reben.Rico Kellenberger hat sein ganzes Leben im Rheintal verbracht. Er wurde in Au geboren, lebte 28 Jahre hier, verbrachte zwei Jahre in Berneck und ist seit 27 Jahren in Heerbrugg zu Hause – seit er mit Brigitte, geborene Schönenberger, verheiratet ist. Sie haben zwei erwachsene Kinder; Tochter Andrea setzt sich im Musikverein für die Jugendausbildung ein. Zwei wollen präsidierenAls Nachfolger für den langjährigen Auer Ortsgemeindeprä­sidenten Arthur Messmer bewerben sich zwei Kandidaten. Neben Rico Kellenberger tritt Christoph Kempter zu den Wahlen an (siehe Beitrag vom 17. Juni). Arthur Messmer, der vor seiner 16-jährigen Präsidentschaft zwölf Jahre als Liegenschaftsverwalter und davor acht Jahre in der Geschäftsprüfungskommission gewirkt hatte, kommentiert die nun bevorstehende Kampfwahl ums Präsidium mit einem Lachen und dem Satz: «I ha gär nöd gwüsst, dass mis Amt so wichtig isch.» Ein überzähliger RatskandidatDie bisherigen Ortsverwaltungsräte wollen allesamt ihr Amt behalten. Trotzdem kommt es zu Kampfwahlen, denn der Auer Landwirt Christian Eugster bewirbt sich ebenfalls um einen Sitz im Ortsverwaltungsrat.Der 44-Jährige ist der Ansicht, die Amtszeit eines Ratsmitglieds sollte auf 12, maximal 16 Jahre beschränkt sein. Ivo Lüchinger und Manfred Zoller sind hingegen beide seit 2005 als Ortsverwaltungsräte tätig. Christian Eugster bezeichnet sich überdies als neutral, zumal er als Landwirt kein Land von der Ortsgemeinde gepachtet habe und nicht auf Kosten eines Andern Boden wolle.Christian Eugster ist in Lüchingen aufgewachsen, lebt seit 2003 mit seiner Familie in Au und ist seit 2015 Ortsbürger von Au. Er ist Mitglied der Lüchinger Guggenmusik Lavaria sowie der Männerriege Au.

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