250 Franken beträgt die Integrationspauschale, die jeder einzelne Flüchtling pro Monat vom Bund erhält. «Dieses Geld reicht leider nicht, um die Intensivkurse zu finanzieren», sagt Martin Tschirren, vom Verein Shelter aus Montlingen, der sich seit Kriegsausbruch für Flüchtende aus der Ukraine einsetzt. Für einen dreimonatigen Sprachkurs mit 18 Lektionen pro Woche fehlen jeweils 5000 Franken, um alle Unkosten von Lehrmaterial über Raummiete und Lehrpersonen abdecken zu können. Wenn am Dienstag die dritte Klasse ihren Kurs im Familien- und Begegnungszentrum Reburg startet, werden 45 Flüchtende intensiv in Deutsch geschult. «Die Sprache ist die Voraussetzung, um sich hier zu integrieren und in den Arbeitsmarkt zu kommen», sagt Tschirren. Deshalb sei es so wichtig, diese Kurse anbieten zu können. «Inzwischen melden uns die Oberrheintaler Gemeinden Flüchtende, die Interesse haben. Es besteht bereits wieder eine Warteliste von 20 Personen, die auf einen Platz warten», sagt der Montlinger.Mit 300 Gästen die Erwartungen übertroffenEr freute sich, dass am Samstag rund 300 Gäste die Benefizveranstaltung bei der St. Anna-Kapelle auf dem Montlinger Bergli besuchten. «Damit wurden meine Erwartungen übertroffen.» Diese Solidarität sei grossartig. Auch bei der Organisation des Anlasses hätten zahlreiche Freiwillige mitgeholfen, beispielsweise habe sich die Kriessner Ringerstaffel am Abend zuvor bei den Aufbauarbeiten beteiligt. Rund 30 Ukrainerinnen und Ukrainer bewirteten dann am eigentlichen Event die Gäste. Besonder beliebt und vor Schluss ausverkauft war der Fleischspiess «Schaschlik», aber auch die traditionelle Supper Borschtsch wurde rege konsumiert. Das Unterhaltungsprogramm eröffnete Anastasija Nosov. Die Modedesignerin machte auch als Sängerin eine gute Figur. Boris Vasyliev und sein Sohn Rostystof boten zusammen mit Jelena Golovina eine Flamenco-Show. Die Tänzerin war eigens für den Auftritt aus Deutschland angereist, während Musiker Vasyliev nun im Rheintal lebt. Eine Viertelstunde nach dem ersten Bombeneinschlag in Charkiw waren sie bereits mit dem Auto unterwegs – im Gepäck die wertvollste seiner 16 Gitarren, die er an diesem Samstag so virtuos spielte. Den Abschluss des Abends machte die lokale Country-Formation ZZ Mountain Band, der auch Martin Tschirren angehört. Das inzwischen berühmte Z der russischen Invasoren wurde in der Vorankündigung auf Facebook mit einigen Smileys quittiert. Es steht aber für die Brüder Jürg und Walter Zai, die Gründer der Band.