Heerbrugg 10.11.2022

Beim Torfestival im Schweizer Cup bleibt die grosse Überraschung aus

Der HC Rheintal hat im Sechzehntelfinal des Schweizer Cups das NLB-Team aus Emmen empfangen und das Spiel mit 36:48 verloren. Nun geht's mit einem Heimspiel gegen Forti Gossau II weiter.

Von Johannes Thoma
aktualisiert am 10.11.2022

Es hätte kaum besser beginnen können: Nach 37 Sekunden parierte der starke Benjamin Grob den ersten Wurf der Emmener, nach gut vier Minuten lag der Aussenseiter HC Rheintal in der eigenen Halle im 1⁄16-Final des Schweizer Cups mit 4:3 in Front. Doch ein folgenschweres Foul nach 4:34 Minuten liess die Träume des HCR platzen.

Spielmacher Jürg Schwarber hatte den im vollen Lauf befindlichen Nikola Sigrist touchiert. Nach Rot für Schwarber – Sigrist erlitt eine Beckenprellung und konnte nicht mehr weiterspielen – zogen die Gäste gegen kurzzeitig völlig konfuse Rheintaler bis zur zehnten Minute auf 9:4 davon. Und diesen Vorsprung gaben sie nicht mehr ab. Am Ende hiess es 36:48 (13:22).

Emmens Angriff überrollt die Rheintaler Verteidigung

Doch die 150 Fans verabschiedeten die unterlegene Mannschaft trotzdem mit viel Applaus – als Dankeschön für eine starke kämpferische Leistung und für ein Torfestival, das trotz des klaren Ergebnisses jede Menge Un­terhaltung bot. Gegen das um eine Klasse höher spielende Handball Emmen (Nationalliga B) überzeugte Erstligist HCR vor allem im Angriff. Die Abwehr hingegen war mitunter überfordert, was angesichts der Klasse von Gino Steenaerts (13 Tore), Spielmacher Luca Kovacevic (2) und Devin Lang (10) aber nicht verwunderte.

Nachdem die Partie nach den ersten 30 Minuten entschieden war, liessen es die Abwehrreihen in Hälfte zwei deutlich gemächlicher angehen. Davon profitierte vor allem HCR-Kreisläufer David Szilagyi, der es auf neun Treffer brachte und dem kein Fehlversuch unterlief.

Der Trainer vergleicht es mit einem Basketballspiel

Auch Youngster Roel Wick (fünf Tore) überzeugte als Ersatz für Schwarber. Trainer Andriy Kuzo nahm über das Hallenmikrofon eine Bilanz vor: «Das war ja heute wie im Basketball», sagte er. Und: «36 Tore sind super, 48 Gegentore aber eine Katastrophe. Wir können das besser.»

Co-Trainer Markus Rutz räumte nach der Partie ein, der HCR habe «ein wenig auf eine Überraschung gehofft, falls die Emmener nicht mit ihrer besten Mannschaft angetreten wären». Dieser Wunsch blieb unerfüllt. Das Spiel gegen den Nationalliga-B-Vertreter war aber trotzdem ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte.

Schweizer Cup, 1⁄16-Final
Rheintal – Emmen 36:48 (13:22)
Blattacker – 150 Zuschauer – SR: Grünig/Nauer.
Rheintal: Grob (16 %), Horg (14 %); Lippuner (7), Buob, Rohrer (4), Szilagyi (9), Schwarber (1), R. Wick (5), Domokos (8), J. Wick (1), Rutz, Seitz (1).
Emmen: Rast (21 %), Schnyder (24 %); Wolfisberg (4), Theiler (3), Weingartner (4), Cilurzo (3), Ravlija (4), Sigrist, Büchli (1), Lang (10), Steenaerts (13), Gavranovic, Kovacevic (2), Gysin (4).

Sechs Heimspiele an einem Sonntag
Am Sonntag, 13. November, steht in der Blattackerhalle die fünfte Heimrunde des Handballclubs Rheintal an. Los geht’s um 8.30 Uhr mit der FU14 gegen Appenzell, gefolgt vom HCR III der Männer, der auf Herisau II trifft. Um 11.30 Uhr spielt dann das Frauen-«Zwei» gegen Uzwil/Gossau II.
Anderthalb Stunden später beginnt es für das erste Fanionteam: Die Frauen des HCR empfangen den TV Appenzell. Es ist das Duell zwischen Tabellennachbarn; die Rheintalerinnen haben in vier Spielen vier Punkte geholt, die Appenzellerinnen in sechs deren fünf. Die Männer spielen um 14.45 Uhr gegen Forti Gossau II, das nur einen Punkt mehr hat als der Aufsteiger. Abgeschlossen wird der Handballtag im Anschluss an dieses Spiel mit dem MU17-Cupduell Rheintal gegen Winterthur.


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