Rheineck | St. Margrethen 13.11.2022

Beide Kirchgemeinden stimmen dem Zusammenschluss zu

Die ausserordentlichen Bürgerversammlungen der evangelischen Kirchgemeinden von Rheineck und St.Margrethen stimmten der Vereinigung zu. In Rheineck schien es allerdings zunächst anders herauszukommen.

Von Max Tinner
aktualisiert am 20.11.2022

Die Vereinigung der evangelischen Kirchgemeinden von Rheineck und St. Margrethen zur Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Unteres Rheintal kommt zustande. Die ausserordentliche Kirchbürgerversammlung in St. Margrethen stimmte am Sonntag dem Zusammenschlussvertrag ohne grosse Diskussion mit 38 Ja-Stimmen zu. Es gab lediglich drei Gegenstimmen. Mit 45 Stimmberechtigten an der Versammlung betrug die Beteiligung 5,8 Prozent.

In Rheineck allerdings äusserten zwei Kirchbürger und eine Kirchbürgerin in längeren Voten Bedenken, teils auch im Namen weiterer Kirchgemeindeangehöriger, wie sie betonten.

Manche sehen Rheineck nicht als ebenbürtigen Fusionspartner, sondern in der Rolle des Schwächeren, der übernommen wird.

Auch den Pfarrer oder die Pfarrerin für Rheineck würden manche lieber allein wählen; sie möchten auch dass der Seelsorger oder die Seelsorgerin nah bei den Menschen ist und somit vorzugsweise im Städtli wohnt. Dass sich das (kirchliche) Leben in den beiden Gemeinden doch unterscheiden würden und man Thal eigentlich näher stehe, waren weitere Argumente, die gegen den Zusammenschluss angeführt wurden.

Einzig Alt Kirchgemeindepräsident Walter Gabathuler machte sich für den Zusammenschluss stark. Die Kirchenvorsteherschaften hätten den Zusammenschluss sauber vorbereitet, lobte er und mahnte, dass weder die eine noch die andere Kirchgemeinde allein noch lange Bestand haben dürfte, sowohl in finanzieller als auch in personeller Hinsicht. Er bat, dem Zusammenschluss «freudig zuzustimmen».

Rheineck entscheidet in geheimer Abstimmung

Zum Entscheid gelangte man in Rheineck dann in einer geheimen Abstimmung. Diese hatte Kirchenpräsident Felix Schumacher im Namen der Kirchenvorsteherschaft beantragt, die damit eine freie Meinungsäusserung gewährleisten und auch den Frieden in der Kirchgemeinde bewahren wollte. Der Zusammenschluss wurde mit 40 Ja bei 19 Gegenstimmen deutlich gutgeheissen. Die Beteiligung in Rheineck betrug 10,6%.

Nach Genehmigung des Zusammenschlussvertrags durch die Synode gilt es an einer ersten gemeinsamen Kirchgemeindeversammlung im Herbst 2023 noch die neue Kirchgemeindeordnung zu genehmigen und die Vorsteherschaft und die Geschäftsprüfungskommission zu bestellen sowie die Vertreterinnen und Vertreter der neuen Kirchgemeinde in der Synode zu wählen.

St.Margrethen verkauft dem Kanton zwei Quadratmeter Boden

In St.Margrethen stand gestern noch eine Ersatzwahl für die Synode an. Gewählt wurde Susanna Thurnheer, die Vizepräsidentin der Kirchgemeinde. Ausserdem genehmigte die Versammlung den Verkauf von Boden an den Kanton, der diesen benötigt, um bei der Einmündung der Schutzmühlestrasse in die Hauptstrasse auf die nötige Strassenbreite zu kommen, damit eine Fussgängerinsel gebaut werden kann.

Dabei ging es um lediglich zwei Quadratmeter. «Ein Witz», meinte Kirchenpräsident Paul Gerosa, aber formell sei die Abstimmung eben nötig gewesen.


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