Die Widnauer Bevölkerung kann sich am Prozess der Revision der Ortsplanung digital beteiligen. Speziell dafür hat Bruno Wenk das Ortsplanungs-Wiki eingerichtet. Bruno Wenk war bis zu seiner Pensionierung Dozent an der Hochschule für Technik und Wirtschaft, mit Fachgebiet Multimedia-Kommunikationssysteme. Er wohnt seit drei Jahren mit seiner Familie in Widnau und stellte seine Arbeit der Gemeinde kostenlos zur Verfügung.Ortsplanungs-Wiki funktioniert wie WikipediaDas offene System sieht er als Unterstützung beim Planungskonzept, das mehr Personen erreichen könne als jede öffentliche Veranstaltung. «Im Wiki können sich Jugendliche und Erwachsene, Personen mit und ohne Stimmrecht, Interessengruppen und Parteien einbringen und eine Diskussion anstossen, ohne sich namentlich zu exponieren», sagt Bruno Wenk. Dabei hofft er auf viele interessante Ideen, die den Prozess bereichern.«Es gibt im Web Hunderte von Wikis, auf denen Informationen gemeinschaftlich gesammelt und gepflegt werden. Das bekannteste Wiki ist Wikipedia», erklärt Bruno Wenk. Eigentlich sei auch das Ortsplanungs-Wiki nichts anderes als eine Sammlung von Webseiten, deren Inhalte von den Besuchern nicht nur gelesen, sondern auch online bearbeitet und geändert werden können. «Diese Plattform ist im Rheintal einmalig», sagt Gemeindepräsidentin Christa Köppel. «Wir wünschen uns, dass die Bevölkerung die Informationen, die wir online stellen, herunterlädt, sich damit sachlich auseinandersetzt und uns ein ehrliches Feedback gibt.»So funktioniert das Ortplanungs-WikiDas Ortsplanungs-Wiki vermittelt Informationen und ermöglicht Diskussionen. Die Plattform bietet direkten Zugriff auf alle relevanten Dokumente, über den Zonenplan bis hin zum Verkehrsplan und zum detaillierten Analysebericht vom 8. November 2019. Die Inhalte sind offen einsehbar und werden vom Projektteam laufend aktualisiert.Wird eine Wiki-Seite bearbeitet, wird automatisch eine neue Version erstellt. «So geht nichts verloren», sagt Bruno Wenk. Alle Themen sind mit offenen Diskussionsforen versehen, wo die Bevölkerung ihre Meinung kundtun oder gezielt Fragen stellen kann. Die Handhabung ist einfach und selbsterklärend. «Eigentlich wollten wir diese Plattform bereits an der Informationsveranstaltung im Vorfeld der Bürgerversammlung und an der Bürgerversammlung vorstellen», sagt Christa Köppel. Die beiden Anlässe hätten aber wegen Covid-19 nicht durchgeführt werden können.So wurde das Ortsplanungs-Wiki Ende Mai aufgeschaltet. Am 29. Juni wurde es mit neuen Teilstrategien zu den Bereichen Siedlung, Freiraum und Verkehr bestückt. Sie dienen als Wegleitung für den nächsten Arbeitsschritt. «Wir möchten, dass die Bevölkerung die Überlegung des Gemeinderates nachvollziehen kann und wir so den Gedankenweg gemeinsam gehen», sagt Christa Köppel. Die Kerngruppe, Fachgruppe und der Gemeinderat werden versuchen, die Inputs in ihren Entscheidungen einzubeziehen. Auch seien, sobald es wieder möglich ist, wieder öffentliche Informationsveranstaltungen sowie Stammtische geplant.www.ortsplanung.widnau.org