02.06.2019

Bei «Orient Express» vereint

Veronika Traber hat eine neue Leidenschaft: Das Schauspiel. Zu verdanken hat sie das ihrer Tochter Isabella Rapp. Die Schauspielerin und Choreografin des Musicals «Orient Express» verbringt viel Zeit bei der Mutter.

Von Andrea Kobler
aktualisiert am 03.11.2022
Andrea KoblerVeronika Traber, die ehemalige Co-Leiterin des Pflegeheims Fahr in St. Margrethen, ist immer dabei, wenn ihre Tochter Isabella Rapp irgendwo eine Premiere feiert. Egal, ob an den Thuner Seespielen, an der Staatsoper in Hamburg, beim Theater Vorpommern in Stralsund oder erst kürzlich bei «Orient-Express» in Buchs.Doch in Buchs ist vieles anders: Hier sieht Veronika Traber erstmals auch hinter die Kulissen. Während Tochter Isabella in «Orient Express» die liebenswürdige, gutgläubige und schöne Charlotte Di Abolo spielt und damit als Frau des Bösewichts Bruno auf der Bühne steht, arbeitet Mutter Veronika hinter der Bühne. Sie vertritt die zweite Abendspielleitung, deren Aufgabe u. a. das Einrichten der Requisiten ist und hilft den Schauspielern beim Wechsel in immer neue Kostüme. «Allein Schauspieler Thomas Beck wechselt das Kostüm elfmal. Eine hektische Arbeit: Während rund zwei Stunden an Socken und Ärmeln zu ziehen», lacht sie. Als Heimleiterin machte sie einst eine Ausbildung für Seniorentheater: «Jetzt, in meiner Pension, kann ich das Erlernte endlich umsetzen.»«Überall einfach herzliche Menschen»Tochter Isabella Rapp, die das Elternhaus vor 20 Jahren verliess, um an der Stella Academy in Hamburg, (heute «Joop van den Ende») Gesang, Tanz, und Schauspiel zu studieren und heute in Berlin wohnt, wollte unbedingt wieder einmal in der Nähe ihrer Heimat – sie ist in Bildstein (Vorarlberg) aufgewachsen, auftreten: «Ich wollte wieder einmal die Berge und den Bodensee sehen und bei Mama wohnen.» Auch Marbach schätzt sie. Die Bühne Marbach hat sie schon gesehen, ist hier einkaufen und mit Mama Veronika und den beiden Hunden laufen gegangen. «Ich schätze, dass ich hier vom Haus aus laufen kann. Hinauf auf den St. Anton oder flach bis zum Rhein», erzählt Veronika Traber, die schon den Jakobsweg gelaufen ist. Nach dem Umzug zusammen mit ihrem Ehemann Alois Thür nach Marbach könnte sie sich eine andere Heimat nicht mehr vorstellen: «Hier gibt es alles, was man braucht. Einen Dorfladen, eine Bäckerei, eine Post und toll finde ich auch den Coiffeur Mäser: Überall einfach herzliche Menschen.»Bald wird sie auch Zeit haben, noch mehr Kontakte im Dorf zu knüpfen. Vorerst aber geniesst sie die Fahrten mit «Orient Express» in der Lokremise. Auch Tochter Isabella konnte während der «Orient Express»-Probezeit Marbach weniger geniessen, als ihr eigentlich lieb gewesen wäre. Kurzfristig ist sie, die bereits bei verschiedenen Produktionen die Choreografie inne hatte, in Buchs als Choreografin eingesprungen: «So war ich während der Probezeit im Mai meist die Erste, die in der Lokremise war und die Letzte, die sie wieder verliess, denn das Choreografieren im Original-Bühnenbild ist effizient und konzentriert. Es heisst: Eintauchen in den Orient Express!»Das Erschaffen der abwechslungsreichen Choreografien hat sich vor allem für die Zuschauer gelohnt.Musik aus verschiedenen Epochen und ganz EuropaDas Musical von Autor Mathias Ospelt, Regisseur Nikolaus Büchel und dem Musikalischen Leiter Marco Schädler riss die Zuschauer bei den bisherigen Vorführungen von den Stühlen: Der Abend ist sehr unterhaltsam mit starken Schauspielern und Stimmen, vereint Musik aus verschiedenen Epochen und aus ganz Europa. Songs, die zum Thema Zug passen wie «I’m a Train» (Albert Hammond), «Locomotive Breath» (Jethro Tull) oder «Ir Ysebahn» (Mani Matter) oder die Regionen repräsentieren wie «Laisse tomber les filles» (France Gall), «La mer» (Charles Trenet) oder «Kiss Kiss» (Tarkan Simarik). Faszinierend und mitreissend ist aber auch die spürbare Spiellust aller Beteiligten.Hinweiswww.dasmusical.ch.

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