29.09.2020

Bauwerk Group: Weniger verkauft, mehr verdient

Hauptsächlich wegen der Pandemie hat die Bauwerk Group mit Hauptsitz in St. Margrethen im ersten Semester 2020 weniger Parkett verkauft. Dank mehr Effizienz in der Produktion und Sparanstrengungen hat die Gruppe aber ihre Margen erhöht und weist unter dem Strich einen höheren Reingewinn aus als in der Vorjahresperiode.

Von Thomas Griesser Kym
aktualisiert am 03.11.2022
4,1 Millionen Quadratmeter Parkett hat die Bauwerk Group im ersten Semester abgesetzt. Das sind 10 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode. Mit dieser Menge könnte man 575 Fussballfelder belegen.In Franken beträgt der Rückgang 18 Millionen oder 12,3 Prozent auf einen Umsatz von 128 Millionen Franken. In Lokalwährungen reduziert sich die Abnahme auf 7,5 Prozent.Der Anteil des Gewinns am Umsatz hat zugenommenBauwerk mit den beiden Marken Bauwerk Parkett und Boen führt die Abnahme des Absatzes hauptsächlich auf die Coronapandemie zurück. Während in einigen Absatzmärkten im ersten Halbjahr die Bautätigkeit weiterhin möglich war, befanden sich andere Märkte komplett im Lockdown.Gleichwohl ist es Bauwerk gelungen, die operativen Margen zu steigern. Zwar glitt das Betriebsergebnis von 8,1 auf 7,6 Millionen Franken zurück, aber gemessen am Umsatz stieg die Marge von 5,5 auf 5,9 Prozent.Rechnet man die negativen Währungseinflüsse heraus, wäre das Betriebsergebnis auch in Franken gestiegen. Und dank vorteilhafterer Effekte beim ausserordentlichen Ergebnis nahm der Reingewinn von 4,6 auf 4,7 Millionen Franken zu.Kurzarbeit per Mitte Jahr beendetDas Unternehmen führt die Erhöhung der Rentabilität auf eine weiter gesteigerte Produktivität und Effizienz in den Werken zurück. Zudem hat sich die Materialbeschaffung entspannt, es wurde gespart, und nicht zuletzt habe Bauwerk Kurzarbeitsentschädigung erhalten.Finanzchef Peter Schmitter sagt auf Anfrage, per Ende Juni habe man die Kurzarbeit in St.Margrethen einstellen können: «Im dritten Quartal haben wir ganz normal gearbeitet, sowohl in der Produktion als auch im Büro.»Die Mitarbeiterzahl in St.Margrethen beziffert Peter Schmitter auf 210. «Diese Zahl ist seit drei Jahren stabil.» Über das Parkettwerk am Hauptsitz sagt der Finanzchef, man investiere weiter in die Automatisierung, und: «Das Werk in St.Margrethen ist ausgelastet, je nach Lage im Zwei- oder im Dreischichtbetrieb.»Kein Blick in die GlaskugelAuf einen Ausblick auf die zweite Jahreshälfte verzichtet die Bauwerk Group. Dies weil es ungewiss sei, wie schnell sich die Wirtschaft und die einzelnen Märkte erholten. Die Gruppe zeigt sich aber zuversichtlich, die Produktivität und damit auch die Ertragszahlen weiter steigern zu können, sobald sich die Absatzvolumen stabilisieren.Seit der Fusion der Bauwerk Parkett AG in St.Margrethen mit der norwegischen Boen AS im Jahr 2013 hiess das Unternehmen Bauwerk Boen Group. Per 1. September 2020 hat sich das Unternehmen nun in Bauwerk Group umbenannt. Ein wesentlicher Grund ist der Rückzug der norwegischen Aktionäre, wodurch das Unternehmen seit ein paar Monaten komplett in Schweizer Hand ist.Führend bei hochwertigem ParkettDie Gruppe bezeichnet sich als europaweit führende Entwicklerin und Herstellerin von Parkettböden im Premiumsegment und als Nummer zwei im Holzbodenmarkt. Bauwerk hat Produktionswerke in St.Margrethen, Litauen und Kroatien und beschäftigt in Vollzeit gerechnet 1550 Mitarbeitende, ganz leicht weniger als Ende 2019, was mit den geringeren Absatzvolumen zu tun hat, wie Peter Schmitter sagt.Kernmärkte sind die Schweiz, Deutschland und Norwegen. Zudem ist man in weiteren Ländern Westeuropas, in China und den USA aktiv. Die Bauwerk Group gehört der EGS Beteiligungen AG, einer Gesellschaft der Ernst-Göhner-Stiftung.

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