28.03.2022

Bauwerk Group trotzt allen Widrigkeiten – ungewisse Entwicklung des russischen Sägewerks

Die Parkettherstellerin mit Hauptsitz in St. Margrethen hat trotz knapperen und teureren Holzes und Beeinträchtigungen der Lieferkette Umsatz und Profitabilität gesteigert. Unklar ist, wie es mit dem Sägewerk in der russischen Exklave Kaliningrad weitergeht. Und: Parkett dürfte teurer werden.

Von Thomas Griesser Kym
aktualisiert am 02.11.2022
Knappere Rohmaterialien, Störungen der Lieferkette und damit einhergehende gestiegene Rohmaterialpreise haben 2021 auch die Bauwerk Group auf Trab gehalten. Trotz der Widrigkeiten gelang es der Parkettherstellerin mit Hauptsitz in St. Margrethen, den Absatz von Parkett der beiden Marken Bauwerk und Boen gegenüber 2020 um 14 Prozent von 8,2 auf 9,3 Millionen Quadratmeter zu steigern.Der Umsatz nahm dank «sehr guter und regional breit abgestützter Nachfrage» um 40 Millionen Franken auf 302 Millionen Franken zu. Das sind gut 15 Prozent mehr als 2020 und auch 6 Prozent mehr als 2019, also vor der Pandemie.Teureres Holz mit teurerem Parkett gekontertAuch bei den Ergebnissen hat die Bauwerk Group vorwärtsgemacht. Das Betriebsergebnis stieg um 26 Prozent auf 24,6 Millionen Franken, was die operative Marge von 7,4 auf 8,1 Prozent des Umsatzes verbessert hat. Der Reingewinn nahm um 40 Prozent auf 16,5 Millionen Franken zu. Das Unternehmen schreibt, man habe Effizienz und Produktivität in den Werken weiter gesteigert und Verkaufspreise erhöhen können.Regional betrachtet stieg der Umsatz in der Region Deutschland, Österreich und Schweiz um 9 Prozent, in Skandinavien und im übrigen Europa um je über 20 Prozent sowie in Asien und den USA um 40 Prozent. Diese aussereuropäischen Exportmärkte tragen 6 Prozent zum Geschäft bei.Bauwerk betreibt ein Sägewerk in RusslandDie Bauwerk Group mit weiterhin rund 1600 Mitarbeitenden produziert Parkett an den drei Standorten St. Margrethen, Litauen und Kroatien. Wie das Un­ternehmen im Jahresabschluss schreibt, betreibt es mit AO Dominga-Nik auch ein Sägewerk in der russischen Exklave Kaliningrad, die eingeklemmt ist zwischen Polen, Litauen und der Ostsee.Dieses Sägewerk mit einem Buchwert von 1,4 Millionen Franken versorgt die Bauwerk-Gruppengesellschaften als einer von mehreren Lieferanten mit dem Rohstoff Holz für die Parkettherstellung. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und Sanktionen gegen Russland schreibt Bauwerk: «Die Entwicklung der russischen Gesellschaft ist zum heutigen Zeitpunkt nicht absehbar.»Kein Ausblick, aber: Preise dürften weiter steigenAuf einen generellen Ausblick für 2022 verzichtet die Bauwerk Group. Dies wegen der politischen Spannungen und damit zusammenhängend Ungewissheiten bezüglich Materialversorgung, Entwicklung der Materialpreise und der Nach­frage nach Parkett. Bei den Preisen geht Bauwerk indessen davon aus, «dass die Holzpreise auf dem europäischen Holzmarkt nochmals steigen werden».Eine Einschätzung der finanziellen Auswirkungen sei aktuell nicht möglich. Man wolle aber den Margendruck wie schon vergangenes Jahr durch eine weitere Erhöhung der Parkettpreise zumindest teilkompensieren. Mit anderen Worten: Parkett wird teurer.

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