04.04.2018

Bauen mit Schweizer Holz hält die Wertschöpfung im Land

Die Rhyboot-Werkstätten Bleichi in Altstätten und die Wohnüberbauung Lässer in Diepoldsau sind gestern von der Lignum, der Dachorganisation der Schweizer Wald- und Holzwirtschaft, mit dem Herkunftszeichen Schweizer Holz ausgezeichnet worden.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Für die Holzwirtschaft sind die neuen Rhyboot-Werkstätten Bleichi eingangs Altstätten ein Vorzeigeobjekt. Nicht nur, weil es die architektonischen Möglichkeiten des Baustoffs Holz veranschaulicht, sondern auch weil für den Bau fast vollständig Holz aus der Region St. Gallen-Appenzell verwendet wurde. Für letzteres wurde der Rhyboot-Neubau gestern von der Holzkette St. Gallen als regionalem Ableger der Lignum Schweiz mit dem Herkunftszeichen Schweizer Holz ausgezeichnet.Um dieses Gütezeichen zu bekommen, muss das verbaute Holz zu mindestens 80 % aus der Schweiz stammen. Diese Voraussetzung habe der Rhyboot-Neubau weit übertroffen, betonte Erwin Rebmann, Regionalförster Rheintal-Werdenberg und Geschäftsführer der Holzkette St. Gallen. 2267 Kubikmeter oder 738 Tonnen Holz seien hier verbaut worden. Das Holz des Tragwerkes sei zu 100 % Schweizer Holz, das in der Fassade verbaute Holz zu 96 %.Bauen mit Schweizer Holz hilft auch unserm WaldDas Herkunftszeichen Schweizer Holz soll die Öffentlichkeit und im Besonderen Bauherren animieren, mit Holz zu bauen und dabei einheimisches Holz zu verwenden. Solches sei zwar weder besser noch schöner als ausländisches Holz. Es gehe vielmehr darum, Wertschöpfung im Land und in der Region zu behalten, erklärte Rebmann. Das sei nicht nur für die Holzwirtschaft wichtig, sondern auch für den Wald. Denn damit dieser seine vielfältigen Funktionen – und nicht zuletzt seine Schutzfunktion – wahrnehmen könne, müsse auch das Holz aus ihm genutzt werden.Mit dem Herkunftszeichen Schweizer Holz werden nicht nur Bauten, sondern auch Holzprodukte ausgezeichnet. Dies sei zunehmend wichtig: Rebmann weiss von einem Fall, in dem eine Bauherrin Alpstein-Parkett einbauen liess, das aber, wie sich herausstellte, nicht aus der Ostschweiz, sondern aus China stammte.Für den Verein Rhyboot nahm die Auszeichnung der Präsident der Baukommission, Kantonsrat Meinrad Gschwend, entgegen. Sie sei sowohl Anerkennung als auch Bestätigung und auch der Abschluss eines langen Weges. «Man muss lediglich wollen», bilanzierte Gschwend. Als man sich für einen Holzbau entschieden habe, sei für Rhyboot klar gewesen, dass mit Schweizer Holz und möglichst mit Holz aus der Region gebaut werden soll. Dabei seien die richtigen Planer an der Seite der Bauherrschaft wichtig. Das Rhyboot fand sie im Luzerner Architekten Thom Huber und dem Holzbauingenieur Rolf Bachofner aus Frümsen. Die beiden führten gestern auch durch den Neubau.Ausgezeichnet wurde auch die Wohnüberbauung Lässer in Diepoldsau, die von Willi und Eva Lässer (Vater und Tochter) realisiert wurde. Für die beiden Mehrfamilienhäuser mit zehn Wohnungen wurden 375 Kubikmeter Holz verbaut. Es stammt zu 82 % aus der Schweiz. Auch hier wurden lediglich in der Schweiz nicht erhältliche Holzbauteile im Ausland beschafft.Max TinnerHinweisMehr zum Herkunftszeichen Schweizer Holz im Internet auf www.holz-bois-legno.ch

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