09.03.2019

Bargeld dürfte gefragt bleiben

Die Tausendernote bekommt einen neuen Anstrich – und kommt am nächsten Mittwoch in den Umlauf. Im täglichen Gebrauch dürfte der neue Schein aber von den wenigsten regelmässig genutzt werden. Dann schon eher die Hunderternote, die als letzte Note der neuen Serie im September ersetzt wird.So oder so – Bargeld bleibt beliebt. Konkurrenz bekommt es allerdings zunehmend von den Debitkarten (Maestro/EC-Karte, Postcard). Eine 2018 publizierte Studie der ZHAW und der Uni St. Gallen sieht diese, gemessen am Transaktionsumsatz, bereits auf Platz eins. Auch in einer aktuellen Comparis-Umfrage lagen Debitkarten im Beliebtheitsranking mit 38 Prozent an vorderster Stelle. Mobile-Payment-Lösungen wie beispielsweise Twint werden hingegen noch kaum genutzt.Deren Akzeptanz nimmt aber stark zu. Mehr als 40 % der Befragten glaubt inzwischen, dass sich das Smartphone gegen klassische Karten durchsetzen wird.Von schwedischen Verhältnissen sind wir hierzulande aber noch weit entfernt. Rund 60 % der Haushalte nutzen dort mindestens einmal im Monat das Twint-Pendant «Swish». Während Herr und Frau Schweizer im Schnitt rund 133 Franken Bargeld im Portemonnaie haben, sind es bei den Schweden umgerechnet nur etwa 35 Franken. Für die Bürger ist der Trend zur bargeldlosen Gesellschaft jedoch mitunter unbequem. Jede zweite schwedische Bankfiliale nimmt kein Bargeld mehr an. In dünn besiedelten Regionen sind 30 Kilometer bis zum nächsten Geldautomaten keine Seltenheit mehr.Der Enthusiasmus über eine bargeldlose Zukunft kennt aber nicht nur deshalb auch in Schweden Grenzen. Aus Sicht der schwedischen Notenbank spricht zudem die Verwundbarkeit im Fall von schweren Krisen gegen einen kompletten Abschied vom Bargeld. Und so plant die Reichsbank demnächst ebenfalls eine neue Notenserie auf den Markt zu bringen.Doch bare Münzen und Noten haben auch abseits solcher extremen Szenarien Vorteile. So ist Bargeld nicht nur anonym, es erlaubt auch jedem, am Zahlungsverkehr teilzunehmen. Aus­serdem hält es zur Disziplin an, denn das physische Geldaus­geben ist «spürbarer» als die kleiner werdenden Zahlen auf dem Online-Konto. Nicht zuletzt ist Bargeld eine direkte For­derung gegenüber der Notenbank, «Kartengeld» hingegen nur eine Forderung gegenüber der (Haus-)Bank. (pd)Interessiert? Sie wollen entsprechend dieses Fokus-Themas investieren? Ihre Raiffeisenbank hilft Ihnen gerne bei der konkreten Anlage-Umsetzung.

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