Schon vor Corona stellte die soziale Institution eine leicht rückläufige Tendenz fest. Das gilt sowohl für die Zahl der beteiligten Firmen, als auch für die Zahl der betreuten Rhyboot-Mitarbeitenden, die am Begegnungstag Einblick in ein Unternehmen erhielten (oder erhalten wollten). Im Jahr 2017 haben 82 Rhyboot- «Gastarbeitende» in einem von 58 Betrieben geschnuppert, 2019 machten 69 Rhyboot-Gäste und 55 Firmen mit. Auch Verwaltungen machen mitRhyboot-Geschäftsführer Patrick Benz ist froh und dankbar, dass viele kleine Betriebe mitmachen. Ein halbes Dutzend Firmen haben sogar schon Menschen aus dem Rhyboot für eine Festanstellung übernommen. Geschätzt wird auch das besondere Engagement der Stadt Altstätten (Bauamt, Elektrizitätswerk, technische Betriebe) und der Gemeinde Rüthi. Altstätten habe in der Vergangenheit stets mehrere Plätze zur Verfügung gestellt, das kleinere Rüthi regelmässig zwei.Auch andere Gemeinden haben mitgewirkt: Oberriet, Diepoldsau, Balgach, Marbach.Gefahr einer kleineren TeilnahmebereitschaftNach dreijähriger, coronabedingter Pause besteht die Gefahr, dass die Teilnahmebereitschaft gesunken ist. Zwar unterhält Rhyboot zu mehreren Dutzend Unternehmen in der Region eine langjährige Beziehung, indem die Institution für die Wirtschaft Aufträge ausführt. Doch vertraute Ansprechpersonen im Zusammenhang mit dem Begegnungstag können im Laufe der Zeit wechseln. Auch der Geschäftsgang kann einen Einfluss darauf haben, ob ein Unternehmen bereit ist, Rhyboot-Mitarbeitende für einen Tag bei sich aufzunehmen. Läuft es beispielsweise prima, fehlt vielleicht die Zeit, jemanden für die Begleitung und Betreuung von Gästen abzustellen.Generell kann sich ein längerer Unterbruch negativ auswirken. Das hat sich klar gezeigt, als dieses Jahr die Rhyboot-Hauptversammlung stattfand. Statt 120 bis 130 Mitglieder, wie zu Hauptversammlungen vor der Pandemie, kamen 2022 gerade mal 40 bis 50 Personen.Erfahrungen «für beide Seiten wertvoll»Für den 15. Begegnungstag vom Donnerstag, 1. Dezember, lädt Rhyboot (Anfang Oktober) wie immer alle Unternehmen, die in der eigenen Adresskartei vertreten sind, mit einem Brief zum Mitmachen ein. Patrick Benz fände es schön, wenn auch andere Firmen sich entschlössen, am Begegnungstag eine oder mehrere Rhyboot-Mitarbeitende bei sich aufzunehmen. Benz spricht von beidseitig wertvollen Erfahrungen und weiss: Wer sich im Rhyboot für das eintägige Kennenlernen eines anderen Betriebs und Arbeitsplatzes entscheide, bringe sehr viel Freude mit. Die Rhyboot-Teamleitungen prüfen die Wünsche der Rhyboot-Mitarbeitenden und teilen diese mit Gespür den fremden Arbeitsplätzen zu; es soll ja niemand überfordert sein. Natürlich sei es schön, wenn in den mitwirkenden Unternehmen eine klare Vorstellung bestehe, wie die Gäste den Begegnungstag in ihrem Haus verbringen können. Die Menschen aus dem Rhyboot «freuen sich, wenn sie selbst Hand anlegen dürfen», sagt Patrick Benz, wobei natürlich keine hohe Arbeitsleistung oder Produktivität zu erwarten sei. «Seit der Begegnungstag besteht», fügt er hinzu, «wurden stets gute Erfahrungen gemacht.»