21.08.2022

Ballonfans hatten viel Wetterpech

Abgesagte Attraktionen, wenig Ballonsport, versumpfte Wiesen – dennoch gefielen die Ballontage Alpenrheintal.

Von Max Pflüger
aktualisiert am 02.11.2022
Die 6. Internationalen Ballontage Alpenrheintal standen wirklich nicht unter einem glücklichen Stern. Eigentlich war der Anlass schon 2020 angesagt, musste dann aber aus bekannten Gründen verschoben werden. Desgleichen im zweiten Anlauf 2021. Dieses Wochenende wurde das Ballontreffen doch noch Realität. Doch nach vielen Wochen Sonnenschein kam ausgerechnet über dieses Wochenende der zwar ersehnte, für die Ballonfahrer aber unschöne Regen, und zwar gleich in Strömen und schier endlos.Der guten Stimmung taten die himmlischen Fluten keinen Abbruch. Die 43 aus ganz Europa angereisten Ballonteams genossen die fröhliche Stimmung auf dem Sportareal Aegeten. Ebenso die vielen Besucherinnen und Besucher, die vor allem am Samstag kamen. Das Programm musste zwar wetterbedingt stark reduziert werden, versprühte aber gleichwohl Charme und begeisterte für die Luftfahrt und den Ballonsport.Von Streichungen betroffen waren vor allem die ballonsportlichen Attraktionen, die Massenstarts und die Wettbewerbe. Dem Wetter zum Opfer fielen aber auch weitere sehenswerte Attraktionen: Christian Moullec und sein Flug mit den Gänsen konnte nicht stattfinden, der Start des Gasballons von Langstrecken-Weltmeister Kurt Frieden musste gestrichen werden, und auch die erstmalige Vorführung eines Heissluft-Luftschiffes und die Präsentation eines Superpuma-Helikopters lösten sich im Regen auf.Luftakrobatikkommentareaus dem CockpitImmer wieder nieselte es oder goss es gar wie aus Kübeln. Dennoch konnte die Flugwetter-Meteorologin Heidi Schmid immer wieder Fenster ankündigen, in denen geflogen oder Ballon gefahren werden konnte.Zum Beispiel konnte, wenn auch reduziert, zur Samstagmorgenfahrt gestartet werden. Da die Wiesen rund um den Festort mittlerweile durchnässt waren, wichen zwölf Teams nach Altstätten aus und starteten vom befestigten Allmend-Platz aus.[caption_left:Smiley strahlte, als er mit elf Kollegen am Samstagmorgen in Altstätten starten durfte.]Am Nachmittag zeigten Pilotinnen und Piloten des Flugzeugmuseums Altenrhein dann spektakuläre Kunstflugdemonstrationen: Zuerst Ursula Müller im Soloflug mit einer Bravo 18A-4, später drei Flieger im Doppeldecker E-75 Boeing Stearman, begleitet von einer Pilatus P 3 und einer PC 7. Besonders interessant wurden die Vorführungen durch den Funkkontakt zwischen Flugzeugen und Platzspeaker, womit die Pilotinnen und Piloten ihre Vorführungen dem Publikum direkt aus den Flugzeugen kommentieren konnten.[caption_left:Tolle Leistung der FMA Kunstflugstaffel mit dem Doppeldecker Stearman, begleitet von einer Pilatus P-3 und einer PC-7.]Weitere Attraktionen waren die Vorführungen der Modellfluggruppen Marbach und Diepoldsau sowie der Fallschirmspringer Hohenems.Die Ballontage in Widnau wurden damit trotz des Ausfalls vieler Programmpunkte zum Jahreshöhepunkt für die Aviatikfans in der Region. Selbstverständlich auch für die Kinder, denen ein «Kinderland» jede Menge Spiel-, Bastel- und Unterhaltungsmöglichkeiten bot.Bevor man im Festzelt bei feinen Tropfen und stimmiger Musik bis in die Nacht hinein verweilte, erfreuten sich Hunderte an einem eindrücklichen Night-Glow. Zu poppigen Melodien glühten kurz nach Sonnenuntergang zwölf Ballone im tänzerischen Rhythmus gemäss der Choreografie der jungen Musikerin Amber Sieber. Immer wieder zwinkerten sich der «Smiley» und der «Lucky Joe» vergnügt zu und auch der gigantische grasgrüne Dino reihte sich zufrieden mit dem Ballontageerlebnis in den Lichtertanz der Heissluftballone ein.

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